Bedürfnisse wahrnehmen: 3 Methoden, die dir als Mama helfen, diese im Alltag zu erkennen

Bedürfnisse wahrnehmen

Als Mama weißt du sicherlich sehr gut, was es heißt, fremdbestimmt zu sein, oder? 24×7 für ein oder mehrere kleine Wesen da zu sein. Regelmäßig andere Bedürfnisse zu stillen, Emotionen zu begleiten, den Alltag, meist noch mit Job zu wuppen – all das ist energieraubend. Nicht umsonst wird gesagt, dass Elternsein der anstrengendste Job der Welt ist.

Damit du dabei nicht untergehst ist es wichtig, dass du auf deine Bedürfnisse achtest und gut für dich sorgst. Es ist essenziell, damit du genügend Energie hast, um den oft anstrengenden Alltag zu meistern. Aus diesem Grund möchte ich dir gerne näherbringen, was Bedürfnisse überhaupt sind. Dir die Gründe aufzeigen, warum du diese wahrscheinlich öfters übergehst und dich dafür sensibilisieren, was passiert, wenn du nicht auf sie achtest.

Am Schluss bekommst du noch Impulse von mir, die du gut in deinem Mama-Alltag integrieren kannst. Klingt das gut? Dann lass uns loslegen.

Was sind überhaupt Bedürfnisse?

Wenn ich in ein Lexikon schaue, sind Bedürfnisse laut der Definition dort, Wünsche von dir, die einen vorhandenen Mangel beseitigen wollen.

Wir Menschen haben Bedürfnisse unterschiedlicher Natur, allen voran steht die Deckung der Grundbedürfnisse, wie z.B. Essen, Schlafen und Sexualität, gefolgt von den Sicherheits- und sozialen Bedürfnissen. Aber auch Individualbedürfnisse, wie z.B. Anerkennung, wie auch die eigene Selbstverwirklichung gehören zu den menschlichen Bedürfnissen.

Eine beliebte Darstellung aus der Sozialpsychologie entspringt der Bedürfnispyramide nach Maslow. In seiner Theorie bauen sich die menschlichen Bedürfnisse hierarchisch auf. Das bedeutet zuerst sollten die untersten Bedürfnisse maßgeblich erfüllt sein, bevor überhaupt eine menschliche Motivation entsteht, die darauf, folgenden Bedürfnisse zu befriedigen. Auch wenn das Modell oft kritisiert wird, da es eher mehr auf eine westliche Zivilisation und somit einer Wohlstandsgesellschaft übertragen werden kann, so ist es dennoch eine super Darstellung, welche Art von Bedürfnissen es überhaupt gibt und wie diese zusammenhängen.

Bedürfnispyramide nach Maslow

Warum du deine eigenen Bedürfnisse oft nicht mehr wahrnimmst

Aber wie kommt es dann, dass du in deinem Alltag deine Bedürfnisse oft nicht wahrnimmst oder sie regelmäßig übergehst? Ganz häufig ist der Zusammenhang in der eigenen Kindheit zu finden. Viele von uns haben vielleicht Sätze wie „Jetzt stell dich mal nicht so an“, „Sei nicht so laut“ oder „Sei still, wir unterhalten uns hier gerade“ gehört. Das mag vielleicht in der jeweiligen Situation harmlos gewesen sein. Doch je öfters du solche Sätze wahrscheinlich gehört hast, umso öfters wurden deine damaligen Bedürfnisse übergangen, was nach und nach an deinem Selbstwert genagt hat.

Kinder streben immer nach der Liebe der Eltern, somit hast du dich natürlich entsprechend deinen Eltern gegenüber verhalten und bereits damals deine Bedürfnisse übergangen. Über die Jahre hinweg haben sich somit Verhaltensweisen bei dir eingeschliffen, die du als Erwachsener vielleicht nicht wahrnimmst, die jedoch hinderlich für deine Balance sind.

Ein weiterer Punkt ist auch oft der Druck von Außen bzw. die Sichtweise von Außen, wie eine Mutter zu sein hat. Hier herrschen teilweise noch viele alte Rollenvorstellungen, die es aufzubrechen gilt. Wenn du jahrelang vorgelebt bekommen hast, wie sich deine Mutter vielleicht für die Familie aufgeopfert hat, dann ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn du wie automatisch nach dem selbigen strebst.

Was passiert, wenn du deine Bedürfnisse ständig übergehst?

Da wir Menschen mit unseren Bedürfnissen einen Mangel beseitigen wollen, ist dieser Umstand auch eng mit unserer Gefühlswelt verknüpft. Was meine ich damit? Nehmen wir mal an, du hast die letzten Nächte wegen deines Kindes mehr wach als schlafend verbracht, ergo fühlst du dich aufgrund des enormen Schlafmangels erschöpft und sehnst dich vielleicht nach Ruhe.

Oft lassen die äußeren Umstände es jedoch nicht zu, dass du die Möglichkeit hast, dich einfach dann auszuruhen, wenn dir danach ist. Vielleicht gehst du einer Erwerbstätigkeit nach, an der du zu einer bestimmten Zeit sein musst oder hast vielleicht generell wenig Unterstützung in deinem Umfeld. Für einen Moment kannst du das Übergehen deines Bedürfnisses noch deckeln, doch was passiert, wenn du deine Bedürfnisse ständig übergehst?

Meist zeigen sich irgendwann Symptome physischer und auch psychischer Art, sei es durch Gereiztheit, Schlafproblemen in der Nacht oder anderer Symptome. Du wirst immer mehr das Gefühl bekommen, nicht mehr in deiner Balance zu sein, was sich dann wiederum auf deine Gefühlslage und Stimmung auswirkt. Vielleicht kommen dir irgendwann Gedanken auf, wie „Ich hab mir mein Leben eigentlich ganz anders vorgestellt“ oder „Das kann doch jetzt nicht alles im Leben gewesen sein“? Auch ich kenne solche Momente zu gut und ich sage dir, dass muss nicht sein.

Es bringt niemanden etwas, vor allem dir nicht, wenn du ständig deine Bedürfnisse übergehst.

Wie du deine Bedürfnisse im Alltag besser wahrnehmen kannst

Damit du lernst zukünftig deine Bedürfnisse im Alltag wieder besser wahrzunehmen, habe ich drei Impulse für dich zusammengetragen, welche sich gut in den Alltag integrieren lassen:

Die 3×1 Minute Methode

Eine ganz einfache Methode ist die der 3×1 Minute. Das bedeutet, nimm dir 3x am Tag, z.B. morgens, mittags und abends jeweils eine Minute Zeit für einen kurzen Check-in bei dir selbst. Diese eine Minute hast du auch als Mama. Du kannst z.B. direkt morgens im Bett, bevor du aufstehst, damit starten. Vielleicht findest du auch in deinem trubeligen Alltag zwischendurch die Möglichkeit für einen kurzen Check-in. Am besten verknüpfst du diesen mit einer bestimmten Alltags-Routine. Ich mache so einen kurzen Check-in z.B. während ich an der Kaffeemaschine stehe und darauf warte, dass mein Nachmittagskaffee in die Tasse läuft.

Geh in dieser Minute einmal in dich und frage dich einmal: „Wie geht’s mir gerade?“

Vielleicht ist die Antwort: „Gerade nicht so gut.“ Dann frage dich einfach mal weiter, warum es dir nicht so gut geht? Vielleicht war die Nacht sehr durchwachsen und du warst mehr wach, als schlafend. Entsprechend bist du nun schlapp und energielos.

Im nächsten Schritt fragst du dich „Was brauche ich aktuell?“

Vielleicht ist es etwas Bewegung, ein ausgiebiges Dehnen und eine gute Tasse Kaffee, um in Schwung zu kommen. Vielleicht ist es auch einfach für ein paar Minuten am offenen Fenster zu stehen und die Kühle der Morgenluft auf der Haut zu spüren. Wenn du hier für dich Klarheit hast, dann handele entsprechend danach.

Vielleicht kommt jetzt ein kleines „Aber, bei mir klappt das nicht, weil …“ auf. Dann frage dich einmal, WIE du es hinbekommst, diese paar Minuten Zeit für dich zu nehmen. Du kannst z.B. einfach ein paar Minuten früher aufstehen, als deine Lieben oder deine:n Partner:in fragen, ob sie gerade für ein paar Minuten übernehmen kann.

Erstelle dir eine Liste deiner Bedürfnisse

Eine ganz einfache Methode ist außerdem die Erstellung deiner ganz individuellen Bedürfnisliste.

Nimm dafür einfach ein Blatt Papier zur Hand, vielleicht hast du auch ein Notizbuch. Schreibe dir all deine Bedürfnisse auf, die du im Rahmen deines Alltags wahrnimmst. Die 3×1 Minute innehalten am Tag kann dich dabei unterstützen, deinen unterschiedlichen Bedürfnissen auf die Schliche zu kommen.

Diese Liste hilft dir nicht nur dabei, bewusster wieder mit dir in Kontakt zu kommen, sondern schärft auch noch deine Sinne, zukünftig mehr auf deine Bedürfnisse zu achten.

Reflektiere regelmäßig schwierige Situationen

Gerade in schwierigen Situationen, wenn du z.B. aus deiner Haut fährst, ist das oft ein Signal dafür, dass bestimmte Grenzen überschritten oder eigene Bedürfnisse übergangen wurden. Hier möchte ich dir von Herzen mitgeben, dass du dich für deine Reaktionen nicht verurteilen solltest, sondern diese Situationen annimmst und im Nachgang für dich reflektierst.

Frage dich einmal:

Die Erkenntnisse kannst du dann z.B. in deiner Bedürfnisliste niederschreiben.

Fazit

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht immer leicht ist, im trubeligen Alltag auf sich und seine Bedürfnisse zu achten, so hetzen wir doch allzu oft durch unseren Alltag. Schnell sind die eigenen Bedürfnisse hinten angestellt und die Energiereserven rasant aufgebraucht. Gerade weil unser heutiger Alltag oft so hektisch ist, gut mit sich und seinen Reserven umzugehen. Diese 3 Methoden helfen dir Stück für Stück dabei, dich besser kennenzulernen, mit dir wieder in Kontakt zu kommen und auf dich zu achten.

Gerne unterstütze ich dich dabei, deine Mutterschaft so zu transformieren, dass sie zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Melde dich gerne zu einem unverbindlichen Kennenlerngespräch bei mir und lass uns in Kontakt kommen.

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Jenny Macholdt

Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

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