Judith Oesterle: In Verbindung leben als Mama

Judith Oesterle

Die liebe Judith Oesterle habe ich nicht nur durch mein Netzwerk kennengelernt, sie hat auch an meiner Blogparade im letzten Jahr teilgenommen und so einen berührenden Brief an ihr frischgebackenes Mama-Ich geschrieben. Als Mama von drei wunderbaren Kindern durfte ich sie nun für meine Mom-Portraits-Reihe interviewen.

Wer bist du, wie lebst du und wie viele Kinder hast du?

Ich heiße Judith Oesterle, bin 42 Jahre, verheiratet mit meinem Mann Stefan und wir haben gemeinsam 3 Kinder zwischen 6 und 11 Jahre. Wir wohnen in einem kleinen schwäbischen Dorf, indem wir tatsächlich beide auch als Kinder gelebt haben. Ursprünglich bin ich Lehrerin, im Moment aber aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig. Vor fast zwei Jahren habe ich begonnen mir eine nebenberufliche Selbstständigkeit als Mama-Coach aufzubauen und bin sehr dankbar, dass ich diese wundervolle Arbeit trotz meiner Erkrankung weiterhin machen kann.

Wenn du an den Anfang deiner Mutterschaft zurückdenkst, wie ging es dir damals?

Ich bin absolut positiv in mein Leben als Mama gestartet. Unser Sohn war ein geplantes Wunschkind. Ich habe Kinder schon immer geliebt, von Jugend an ehrenamtlich mit Kindern gearbeitet, war Lehrerin. Für mich war absolut klar, dass ich es lieben werde Mutter zu sein und dass alles ganz einfach wird.

Tja. Wurde es nicht. Mein Baby war so anders, als alle anderen Babys, die ich in meinem Umfeld seither erlebt hatte. Er stillte unzählige Male am Tag, forderte permanenten Körperkontakt, hasste den Kinderwagen, spukte jeden Schnuller aus und schrie sich täglich mehrmals in den Schlaf, um nach 20 Minuten direkt wieder aufzuwachen. Und ich wurde immer unsicherer, überforderter und erschöpfter.

Was hat sich bei dir seitdem persönlich verändert?

Ich ging durch wirklich harte Jahre. (Nach der Babyzeit wurde es nicht unbedingt einfacher für uns.)

Und bin heute unendlich dankbar für all das, was ich dadurch lernen durfte.

Ich bin so viel gnädiger und nachsichtiger mit mir und allen anderen Müttern geworden. Ich habe mich tiefer und besser kennengelernt und bin jetzt viel mehr die Frau, die ich wirklich bin. Dabei habe ich so viel gelernt über Kinder, die Entwicklung, die Bindung, über mich und andere.

Irgendwie glaube ich, hat sich eigentlich fast alles verändert. Und das ist gut so. (Auch wenn ich das vor ein paar Jahren ganz sicher noch nicht als gut bezeichnet hätte!)

Judith Oesterle
Heute ist Judith soviel mehr in Verbindung mit sich selbst, als sie es noch vor ein paar Jahren war.

Was bedeutet heute Mutterschaft für dich?

Ich finde, Mutterschaft ist eine der wunderbarsten, schwersten, schönsten, anstrengendsten und herausforderndsten Erfahrungen, die es gibt.

Mutterschaft ist etwas, auf das man sich einfach nicht komplett vorbereiten kann, so sehr man das vielleicht auch denkt, weil man sich so vieles einfach nicht vorstellen kann.

Und Mutterschaft bedeutet für mich Wachstum und Veränderung auf einer ganz tiefen Ebene, wenn man sich darauf einlässt.

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Mama-Alltag und wie gehst du damit um?

Eine große Herausforderung finde ich, immer wieder alte Prägungen und Muster zu erkennen, zu überdenken und zu überprüfen und sich gegebenenfalls zu überwinden.

Eine weitere Herausforderung sind, die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse, die es innerhalb der Familie gibt, immer wieder hinzusehen und zu sortieren.

Und seit über einem Jahr habe ich die Herausforderung, meinen Mama-Alltag mit einer chronischen Erkrankung zu meistern.

Wie gehe ich damit um?

Durch einen ziemlichen Tiefpunkt vor ein paar Jahren durfte lernen, sehr gut für mich zu sorgen. Mich, meine Gefühle und Bedürfnisse sehr ernst zu nehmen. Ich durfte lernen, was ich brauche, um mit mir in Verbindung zu bleiben und in Verbindung mit meinen Kindern. Und das hilft mir sehr.

Welche 3 Tipps würdest du frisch gewordenen Mamas an die Hand geben?

  1. Sei gnädig, nachsichtig und liebevoll mit dir selbst. Das finde ich das Allerwichtigste! Du musst nicht alles richtig machen. Es ist normal, dass du auch müde, ungeduldig, schlecht gelaunt bist und manchmal keine Lust mehr hast. Das ist ok.
  2. Bleib nicht allein, wenn es dir nicht gut geht, du Sorgen hast, dir etwas zu viel wird, … Rede mit anderen Eltern, sei ehrlich, hol dir Hilfe.
  3. Sorge gut für dich. Nur dann kannst du auch gut für deine Kinder sorgen.
Judith Oesterle
In ihren Coachings hilft Judith anderen Mamas dabei, wieder besser auf sich und ihre Bedürfnisse zu achten, damit sie genügend Kraft für ihre Familie haben.

In deiner Vorstellung hast du erwähnt, dass du ein eigenes Business im Bereich Coaching hast. Erzähl mal, was du machst und was ist deine Mission hinter deinem Business?

Ich habe verschieden Angebote. Kurse, Workshops, Gruppencoaching und 1zu1 Coaching. Ich begleite Frauen dabei, ihren Weg zu finden, sich selbst zu finden, in Verbindung mit sich, anderen und Gott zu kommen.

Viele Frauen kommen zu mir, weil sie unzufrieden mit sich sind und ihrem Verhalten als Mama. Weil sie oft genervt sind, oder ihre Kinder anschreien. Oder weil sie merken, dass ihre Kinder gewisse Punkte bei ihnen drücken, durch die sie in ungute Verhaltensmuster kommen. Oft sind es Frauen, die genau wissen, wie sie es eigentlich machen wollen und frustriert sind, weil sie es dann doch anders machen.

Ich schaue mit ihnen ihre Prägungen an, alte Glaubenssätze und Verletzungen, hinderliche Verhalten- und Denkmuster, unterdrückte Gefühle und innere Blockaden. Und dann begleite ich sie Schritte für Schritt nach vorn. Helfe neue Glaubenssätze zu finden, neues Verhalten und Denken einzuüben, Gefühle annehmen und fühlen zu können, um dadurch ein wenig heiler und freier zu werden.

Ich mache das, weil ich davon überzeugt bin, dass unsere Erde dadurch zu einem besseren Ort wird. Wenn wir Mütter unseren Ballast abwerfen können, unsere Prägungen verlassen und nach und nach heil werden, dann werden wir automatisch zugewandter, liebevoller und friedvoller mit unseren Kindern. Wir haben eine so große Auswirkung auf unsere Kinder. Und wenn sich in uns etwas verändert, verändert sich immer auch etwas in unserer Familie.

Woraus ist die Idee zu deinem Business entstanden?

Durch meine eigene Geschichte. Ich mache jetzt eigentlich genau das, was ich vor ein paar Jahren gebraucht hätte.

Damals fing das alles erst so ganz langsam an, mit der Online-Business-Welt. Und ich bin so dankbar, dass ich an einem sehr verzweifelten Punkt online auf wundervolle Menschen gestoßen bin, die mir so sehr weitergeholfen haben auf meinem Weg.

Und es ist so schön, dass ich das jetzt weitergeben darf.

Wie und wo bist du erreichbar? 

Auf meiner Website gibt es viele Blogartikel über mich und zu meinen Herzensthemen.

Außerdem findest du mich auf Instagram und auf Facebook. Wenn du möchtest, komme gern in meine Facebook-Gruppe. Da gibt es viel Raum für Austausch mit anderen Frauen und immer wieder Impulse von mir für deinen Alltag.

Möchtest du gerne die Erfahrungen von anderen Mamas lesen? Dann stöber dich doch durch die Mom-Portraits Reihe. Wenn du selbst Teil dieser wunderbaren Reihe werden möchtest, dann melde dich gerne bei mir.

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Jenny Macholdt

Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

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