Mom Shaming – meine persönliche Abenteuerreise zu mir selbst mit 4 wertvollen Tipps für Dich als Mama

Mom Shaming

Der Begriff Mom Shaming ist in den Sozialen Medien heutzutage ein gängiger Begriff. Als unsere Gastautorin allerdings im Jahr 2014 zum ersten Mal Mutter wurde, war dies noch kein geläufiger Begriff. Erfahre in diesem Blogbeitrag, wie es ihr ergangen ist und welche Tipps sie für dich hat.

Eigentlich hatte ich mir für diesen Blogartikel zum Thema Mom Shaming so schicke Formulierungen überlegt wie: „An die Mutter, die meinen Sohn und mich aus allen Spieldates ausgeladen hat, weil ich mich nach der Elternzeit selbstständig gemacht habe“ oder „An die Bekannte, die mir dauernd ein schlechtes Gewissen macht, weil mein Sohn in die 16 Uhr Betreuung geht“ oder „An die Freundin, die ständig abfällige Kommentare über unsere anstrengenden Nächte losgetreten hat, weil ihre Kleine von Geburt an durchschlief“ oder „An die frühere Arbeitskollegin die behauptete ihre Kinder wären nieeeemals so oft krank gewesen wie meine“.

Nach viel Überlegen, einigen unzähligen Beispielen und durch Unterhaltung mit den wenig gleichgesinnten Müttern fiel es mir dann aber wie Schuppen von den Augen – diese (ab)wertenden Situationen sind für Mütter alltägliche Gewohnheit, ganz egal ob beim morgendlichen Bringen in die Kita, auf dem Spielplatz, im Telefonat mit der Freundin oder beim Besuch der Großeltern.

Gerne hätte ich nun behauptet, dass ich in den ersten Mamajahren zwischen Windelwechseln, Kinderturnen, Job, Fernstudium, Haushalt und Spieldates keine Zeit gehabt hätte mir um all die ungefragten Einmischereien Gedanken zu machen. Die Wahrheit ist jedoch, dass es mich in vielen Situationen oft sehr verletzt hat. Vor allem wenn die ungefragten Bewertungen von vertrauten Menschen aus meinem Umfeld kamen. So erinnere ich mich noch ganz genau an die vielen vermeintlich gutgemeinten Ratschläge meiner Schwiegermutter, weil ich mich gegen die Flasche und für das Stillen entschieden habe, mein Sohn keinen Schnuller nahm, nicht durchschlief und vor allem unser Haushalt nicht ihren vermeintlichen Ansprüchen gerecht wurde, so dass mein Unperfektionismus schnell zum Familiengespräch wurde.

Ich stellte also relativ schnell fest: Mütter werden sehr gerne von der Gesellschaft bewertet, ungefragt und öffentlich kritisiert sowie in (meist negative) Schubladen gesteckt. Ironischerweise, so habe ich festgestellt, kommt dieses Verhalten meist von anderen Frauen, Müttern, Omas, Tanten, Bekannten, Nachbarinnen und vermeintlichen Freundinnen.

Irgendwann nach meiner Erkenntnisse tauchte vor rund zwei Jahren in den Sozialen Netzwerken ein Begriff dazu auf, der dem ganzen einen Namen gab: MOM SHAMING oder auch MOM-BASHING.

Ob ich mich dadurch erleichterter fühlte als ich von Mom Shaming las?! Nein, aber es war definitiv ein gutes und wohltuendes Gefühl unter Gleichgesinnten zu sein. Bis dato hatte ich immer angenommen es würde sich hierbei um eine Art Phänomen in unserem beschaulichen Dörflein handeln. Endlich war ich also nicht allein in diesem kalten Mom Shaming Krieg.

Mittlerweile sind nun einige viele Jahre im Leben als frischgebackene Mutter vergangen. Ich bin zweifache Mutter eines Kindergarten- und eines Schulkindes und kann sagen, dass mich das MOM SHAMING kaum noch juckt. Diese Gelassenheit hätte ich mir vor allem als Mama im ersten Babyjahr sehr gewünscht.

Daher möchte ich an dieser Stelle ein paar Anti Mom Shaming Tipps an dich weitergeben und was sich zwischenzeitlich bei mir geändert hat:

  1. Durch die Corona-Zeit hat sich unser Bekannten- und Freundeskreis auf die wirklich wenigen, aber vor allem gleichgesinnten Freundschaften beschränkt (Merke: Freundschaften, die vor einer Schwangerschaft bestehen, ändern sich nach einer Schwangerschaft häufig, weil man ganz oft unterschiedliche Werte entwickelt).
  2. Ich erzwinge keine Kaffeetrinkdates mit Eltern, die nicht unsere Werte vertreten und ich schalte bei Bewertungen auf Durchzug. „Waaaaas euer Sohn kann noch nicht schwimmen? Also der Claus-Mattheos hat sich mit drei Jahren das Schwimmen selbst beigebracht, bevor er mit vier lesen konnte“. Auch ein Dauerbrenner: „Waaas bei euch gibt’s morgens manchmal Kaba zum Frühstück? Das ist bei uns immer nur an Feiertagen der Fall und generell dürfen die Kinder bei uns nur in Ausnahmefällen Süßes essen, aber Kaba ist absolut tabu. Da verstehe ich euch nicht,“ sagte die Mutter, deren Kind ständig nach Süßigkeiten bei uns bettelte.
  3. Und wenn mal wieder eine Mutter meint, sie müsse mich belehren (So wie neulich, als eine andere Mutter meinem Sohn beim Bäcker verbieten wollte sich eine Brezel zu kaufen), dann habe ich keine Vorbehalte meine Meinung zu sagen und in Ungnade bei den Dorfmüttern zu fallen.
  4. Ich versuche selbst wertfrei zu sein. Denn das, was ich von meinem Gegenüber erwarte, möchte ich in erster Linie auch selbst leben. So hat meine Freundin beispielsweise ihre Tochter noch sehr sehr lange gestillt. In ihrem Umfeld hat sie deshalb sehr viel Kritik einstecken müssen. Ich sage: Es ist ihre Entscheidung und sie hat immer ausschließlich im besten Interesse ihres Kindes gehandelt.

Diane Kruger, eine bekannte Schauspielerin, hat es kürzlich in einem Interview ganz gut getroffen:

Der erste Schritt gegen Mom Shaming ist Zusammenhalt

Daher freue ich mich umso mehr, dass mit der Plattform Moms 4 Moms eine Community geschaffen wird, die das Miteinander stärkt. Denn bekanntlich ist Erkenntnis immer der erste Schritt für eine Veränderung zu Gunsten einer besseren Gesellschaft für Mütter.

Du kannst auch deinen Beitrag leisten, indem du dich und deine eigene Denkweise, deine Aussagen und deine Art zu kommunizieren beobachtest. Vergleiche dich nicht mit anderen, gehe vor allem wertschätzend mit anderen Müttern um und verzichte auf gut gemeinte ungefragte Ratschläge für frischgebackene Mamas. Und zu guter letzt möchte ich dir noch mein Mantra weitergeben:

„Mutterschaft ist kein Wettbewerb darüber, wer die schlauesten Kinder oder das sauberste Haus hat. Es geht auch nicht darum, wer gesünder kocht oder die schöneren Kleider hat. Mutterschaft ist deine eigene Reise mit deinen eigenen Kindern.“

Kathrin Schweizer

„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert“. ✌😄 Es gibt einige Personen, die mich aufgrund ihres persönlichen Bewertungssystems oder der Aussagen anderer in ihre Schubladen gesteckt haben. Das wichtigste ist aber bei alldem, dass ich vor allem eines weiß: Ich bin eine gute Mutter, auch wenn der Haushalt nicht immer perfekt ist, meine Kinder sich manchmal in der Öffentlichkeit danebenbenehmen oder mein Sohn sich ab und zu eine Brezel beim Dorfbäcker holen darf, weil mein Mann (und nicht ich) abends kocht.

Das wichtigste auf der Welt sind mir dabei die Bedürfnisse meiner Kinder und nicht (mehr), was die Maiers Ulrike aus der Friedrichstraße womöglich bei der Mama vom kleinen Max über uns erzählt. Mom Shaming? I don’t care (anymore)!

PS: Und zum Schluss möchte ich es doch noch sagen: An die Mutter aus unserem Kindergarten, die eine sehr gut befreundete Mama bei der Kita-Leitung verpetzt hat. Und an die Mutter aus unserem Kindergarten, die das häusliche Chaos einer anderen Mutter heimlich beim Spieldate fotografiert hat, um es im Nachgang überall herumzuzeigen: Ihr solltet euch alle schämen! Schade finde ich dabei vor allem, dass wir im Prinzip alle im gleichen Boot sitzen. Und dennoch fühlt es sich immer an wie eine Rangelei um den ersten Platz.

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Jenny Macholdt

Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

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