Wie ich das Selbstwertgefühl meines Kindes stärken kann? Diese Frage stellt Wiebke Schomaker im Rahmen ihrer Blogparade. Als Mama einer kleinen Tochter mache ich mir natürlich auch Gedanken zu diesem Thema. Wie kann ich dieses kleine Wesen so begleiten, dass es sich zu einem selbstbewussten Individuum entwickelt? Ein Individuum, das sich über seine Stärken und Schwächen bewusst ist und sich auch zu 100 % so annimmt, wie es ist.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, was es bedeutet nicht mit dem Selbstwertgefühl ausgestattet zu sein, das einen hält, wenn es drauf ankommt. Wie oft bin ich über meine Grenzen gegangen oder habe Situationen über mich ergehen lassen, in denen jemand anderes vielleicht schon für sich eingestanden und entsprechend gehandelt hätte. All das möchte ich bei meiner Tochter anders machen, so dass sie später für sich einsteht und weiß, dass sie, so wie sie ist, gut ist.
Was bedeutet Selbstwertgefühl für mich?
Selbstwertgefühl besteht aus zwei Worten: dem Selbst und dem Wert. Es ist für mich eng gekoppelt mit dem Selbstbewusstsein, also sich selbst über sich bewusst zu sein. Über seine Stärken, Schwächen, Werte, Vorlieben etc. Der Knackpunkt liegt für mich jedoch in dem, wie ich Situationen, die mir widerfahren, bewerte. Zum Beispiel werte ich mich durch irgendwelche negativen Erlebnisse ab oder kann ich für mich einstehen in Situation, in denen z.B. meine Werte verletzt werden oder über meine Grenzen gegangen wird.
Wie kann ich als Elternteil das Selbstwertgefühl meines Kindes stärken?
Für mich ist dieses Thema mit eines der Größten in der Begleitung von der Kindheit zu einem erwachsenen Ich. Und klar wird es immer Momente und Situationen geben, in denen auch wir als Eltern nicht so agieren, wie wir uns das vorstellen. Jedoch, denke ich, kommt es auf das Gesamtbild an, wie wir mit unseren Kindern umgehen. Daher möchte ich dir nun meine 4 Tipps an die Hand geben, wie du das Selbstwertgefühl deines Kindes stärken kannst.
1. Sprich mit deinem Kind über Gefühle und gehe als gutes Vorbild voran
Kinder lernen von uns Erwachsenen, daher gehe als gutes Vorbild voran und sprich mit deinem Kind über deine Gefühle. Damit meine ich auch, dass dein Kind ruhig erfahren darf, wenn dich z.b. etwas traurig macht oder du sauer bist. Genauso, solltest du auch deine Grenzen kommunizieren, so dass dein Kind sieht, dass du für dich einstehst und dabei lernt, was es bedeutet sich selbst etwas wert zu sein.
Gleichzeitig ist es auch wichtig, mit deinem Kind über dessen Gefühle zu sprechen, sofern es diese benennen kann. Eine tolle Möglichkeit ist hier auch die Gefühlsuhr von Wiebke mit einzubeziehen. Ich finde es wichtig, mit dem Kind darüber zu sprechen, wie es sich vielleicht in gewissen Situationen gefühlt hat, damit es die Gefühle erstens besser einsortieren kann und zweitens lernt, dass alle Gefühle in Ordnung und akzeptiert sind.
Sofern dein Kind die Gefühle noch nicht benennen kann, ist das auch kein Problem, um mit ihm trotzdem darüber zu sprechen. Hier kannst du z. B. Unterstützung bieten und Angebote machen im Sinne von „hat dich das wütend gemacht?“ „Ich sehe, du bist traurig“ usw.
2. Nimm dein Kind so an, wie es ist und begegne ihm auf Augenhöhe
Es gibt soviele unterschiedliche Kinder. Es gibt ruhige Kinder, gleichzeitig gibt es Wirbelwinde oder gefühlsstarke Kinder. Natürlich gibt es auch kleine Persönlichkeiten mit einem Handicap, sei es nun körperlicher, sprachlicher oder geistiger Natur. Wichtig ist es, jedes Kind so anzunehmen, wie es ist. Es ist nämlich gut so wie es ist und hat entsprechend seine Stärken.
Bitte denke daran, dass dein Kind bereits eine kleine Persönlichkeit ist, welches Bedürfnisse hat, heißt das du auch die Grenzen deines Kindes respektieren und akzeptieren solltest. Dadurch begegnest du ihm nicht nur auf Augenhöhe, sondern zeigst ihm auch seinen Wert.
3. Fördere die Stärken deines Kindes
Ich finde nichts ist schlimmer, als immer an den Schwächen der eigenen Kinder rumzudoktern. Dabei hat jedes Kind auf seine eigene Art und Weise soviele positive Dinge und Stärken, die es mitbringt. Viel wichtiger ist es doch, diese zu Sehen und auch zu Fördern.
Indem du die Stärken in den Fokus setzt und entsprechend förderst, zeigst du deinem Kind wie toll es als Person ist und was es alles kann. Ich denke, so etwas hinterlässt einen super positiven Effekt.
4. Baue eine positive Abendroutine auf
Wenn dein Kind bereits alt genug ist, finde ich es total schön eine positive Abendroutine zu etablieren. Was meine ich damit? Im Rahmen der Abendroutinen geben wir unseren Kindern ja einen gewissen Rahmen oder Ablauf an die Hand. Bei den meisten besteht diese aus Abendessen, vielleicht noch das ein oder andere Buch anschauen, Schlafanzug anziehen, Zähne putzen, Kuscheln, eine Geschichte vorlesen und in den Schlaf begleiten. So oder so ähnlich.
Was wäre aber, wenn du in dieser Abendroutine einfach noch Punkte einbaust, wo du mit deinem Kind über den Tag bzw. über die positiven Dinge an sich sprichst? Solche Fragen könnten z.B. folgende sein:
- Was hat dich heute zum Lächeln gebracht?
- Wo warst du heute mutig?
- Was liebst du an dir?
Solche positiven Dinge fördern und stärken nicht nur das Selbstwertgefühl deines Kindes, sondern ich empfinde es als einen wundervollen Abschluss eines Tages.
Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren, wie auch du den Selbstwert deines Kindes stärken kannst. Wie eingangs erwähnt, kommt es meiner Meinung nach auf das große Ganze an, daher sei auch du umsichtig mit dir und setze dich selbst dabei nicht unter Druck.
Weitere Tipps, die das Selbstwertgefühl deines Kindes fördern, findest du im Gastbeitrag von der lieben Imke Guzewski zur Wackelzahnpubertät.
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Liebevoll und aufbauend geschrieben. Die Augenhöhe finde ich besonders wichtig, auch in der Beziehung zu meinen Schülerinnen und Schülern. Die werde ich in meinen Blogartikel zu diesem Thema auch integrieren.
Dankeschön Claudia ☺️ Ja, das finde ich wichtig, vorallem, wenn man selbst nicht so aufgewachsen ist. Dann erst Recht 😉