Saskia Wollner-Jungheinrich: Gib niemals auf!

Saskia Wollner-Jungheinrich

Im heutigen Mom-Portrait haben wir wirklich eine Powerfrau und Mama. Saskia habe ich durch meine Weiterbildung bei Carolin Preuss kennengelernt. Sie ist 3-fach Mama und startete ihre Mutterschaft im zarten Alter von 17 Jahren. Nebenbei hat sie ihre Ausbildung als Erzieherin abgeschlossen, Pädagogik studiert, hat eine Kita geleitet und berät heute diese fachlich.

Welchen Blick sie auf ihre Mutterschaft hat und wie sie diese heute händelt, kannst du im folgenden Interview nachlesen.

Wer bist du, wie lebst du und wie viele Kinder hast du?

Ich heiße Saskia Wollner-Jungheinrich, bin 32 Jahre alt und wohne mit meinen drei Kindern (1 Jahr, 7 Jahre, 15 Jahre) im Emsland in Niedersachsen. Ich bin Kindheitspädagogin und arbeite als freiberufliche Dozentin, Autorin und Fachberatung im Bereich Kindertagesstätten. 

Wenn du an den Anfang deiner Mutterschaft zurückdenkst, wie ging es dir damals?

Damals Mutter zu werden, war nicht leicht. Ich habe meinen Sohn mit 17 Jahren bekommen, ich steckte mitten in der Ausbildung zur Erzieherin, wohnte noch zu Hause und die Beziehung zum Vater ist wegen der Schwangerschaft in die Brüche gegangen. Im Sommer 2008 stand ich also nun da, alleinerziehende Teenie-Mutter ohne Ausbildung. In dem jungen Alter und in dieser Zeit war ich mit wie vielen Vorurteilen und herablassenden Blicken konfrontiert. 

Aufgeben war jedoch keine Option, ich zog mit 18 aus, stieg nach dem Mutterschutz wieder in die Ausbildung ein und versuchte so viel wie möglich für mein Kind dazu sein. In dem Moment habe ich mir dazu gar nicht so viele Gedanken gemacht – Jugendlicher Leichtsinn?! – sondern habe die Herausforderungen so genommen wie sie kamen. 

Was hat sich bei dir seitdem persönlich verändert?

Ich denke alles.

Jetzt, 15 Jahre später, habe ich einen ganz anderen Blick auf viele Themen und Verhaltensweisen. Bereue jedoch nichts und würde mich jederzeit wieder für diesen Weg und für mein Baby entscheiden. Inzwischen bin ich studierte Pädagogin, habe zwei weitere Kinder mit meinem Mann bekommen und wir leben in einem wunderschönen Einfamilienhaus sehr idyllisch auf dem Land. Mein „Baby“ macht nächstes Jahr seinen Realschulabschluss – somit würde ich sagen, habe ich ziemlich viel richtig gemacht :). 

Was sich über die Jahre jedoch nie verändert hat, ist, dass ich zu jeder Zeit bereit bin, für meine Kinder zu kämpfen, egal welche Herausforderungen auf sie warten. 

Was bedeutet heute Mutterschaft für dich?

Mutter sein – oder allg. Elternsein –  bedeutet für mich, sich bedingungslos um ein kleines Wesen zu kümmern. Seine eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen und jederzeit für sein Kind da zu sein. Ich meine damit jedoch nicht zwangsläufig die zeitliche Komponente, mir ist es viel wichtiger, dass meine Kinder wissen, dass sie immer zu mir kommen können, ich immer für sie da bin, wenn sie mich (emotional) brauchen. 

Saskia hat nie aufgegeben, für sich und ihre Kinder zu kämpfen. Das Ergebnis ist, dass sie in den letzten Jahren sehr viel damit erreicht hat und stolz sein kann.

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Mama-Alltag und wie gehst du damit um?

Beruf und Familie zu vereinbaren, ist sicherlich eines der größten Herausforderungen in der heutigen Zeit. Wie viel Zeit brauchen meine Kinder? Darf ich mir die Freiheit nehmen, Arbeiten zu gehen? Wenn ja, in welchem Umfang? Wo müssen Kinder auch mal zurückstecken? Wie viel Selbstständigkeit kann man bereits erwarten? 

Ich denke, das sind die zentralen Fragen aktuell – vor allem natürlich bei den großen Kids. 

Um diese Fragen zu klären, haben mein Mann und ich viele Gespräche geführt, ebenso haben wir die Kinder selbst befragt, was ihnen wichtig ist. Z.B. ist ein gemeinsames Mittagessen wichtig, oder ist es ok, dass sie in der Schule essen? Wie soll der Alltag aussehen, wenn ich nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen etc. 

Ich denke, dass wir Erwachsenen bei solchen Fragen immer zu viel von uns selbst ausgehen und die Sicht des Kindes dabei außer Acht lassen. Deswegen ist es mir wichtig, meine Kinder (altersentsprechend) auch bei solchen Themen miteinzubeziehen. 


Welche 3 Tipps würdest du frisch gewordenen Mamas an die Hand geben?

1. Bleibt bei euch! 

Es ist völlig egal, was die Nachbarin, die Freundin oder die Schwester als Mutter leistet oder auch nicht. Findet euren eigenen Weg und lasst euch nicht zu sehr von der Außenwelt beeinflussen. Ihr möchtet das erste Jahr kaum Ausflüge mit eurem Baby machen? Dann ist das so! Ihr möchtet euer Baby schnappen und auf Weltreise gehen? Dann viel Freude dabei! Es ist euer Kind und eure Familie – tut das, was euch guttut und zu euch passt! 

2. Weniger ist mehr! 

Wir werden von der Werbung und anderen überschüttet mit Dingen, die eine Mutter „tun muss“ oder „haben muss“. Auch hier hört auf euer Bauchgefühl und entscheidet selbst, ob ihr diese Wiege wirklich braucht, oder ihr sie nur kauft, weil alle eine haben. 

3. Entspannt euch!

Das Wohlbefinden als Mutter ist elementar für eine gesunde Eltern-Kind-Bindung. Geht es euch nicht gut, dann geht es auch eurem Baby nicht gut. Schafft euch bewusste Auszeiten, gebt Aufgaben auch mal ab und lasst auch mal was liegen. 😉 

In deiner Vorstellung hast du erwähnt, dass du ein eigenes Business im Bereich der Kindheitspädagogik hast. Erzähl mal, was du machst und was ist deine Mission hinter deinem Business?

Ich arbeite mit Kita-Leitungen und Kindertagesstätten zusammen und helfe ihnen, die Probleme des Alltäglichen zu minimieren. Dabei greifen wir ganz unterschiedliche Themen auf – von „wie gestalte ich eine angenehme Mittagsessenssituation“ bis hin zur Erstellung eines Kinderschutzkonzepts. Die Anfragen und Themen sind dabei so individuell wie die Fachkräfte selbst. Ziel ist jedoch immer eine Pädagogik zu schaffen, die es Kindern ermöglicht, ihre individuellen Stärken und Kompetenzen zu entwickeln und so zu eigenständigen Persönlichkeiten zu wachsen. 

Als Dozentin für (Früh-)Pädagogik berät sie Kitas und schult diese u.a. in Seminaren.

Woraus ist die Idee zu deinem Business entstanden?

Als langjährige Leitung einer Kindertagesstätte kenne ich die Probleme und Schwierigkeiten sehr gut. Gleichzeitig sehe ich viele Fachkräfte, die zwar wissen, was schiefläuft, aber nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Genau hier komme ich ins Spiel, gebe fachlichen Input oder rege mit Fragen die Selbstreflexion an. Ich nutze damit die vorhandene Kompetenz der Fachkräfte und erreiche eine natürliche Weiterentwicklung der Sichtweisen und der pädagogischen Haltung. 

Wie und wo bist du erreichbar?  

Ich bin neben meinem Instagram-Kanal noch über meine Webseite oder per E-Mail zu erreichen.

Möchtest du gerne die Erfahrungen von anderen Mamas lesen? Dann stöber dich doch durch die Mom-Portraits Reihe. Wenn du selbst Teil dieser wunderbaren Reihe werden möchtest, dann melde dich gerne bei mir.

Dir gefällt's? Dann sag es weiter!

Weitere Inspiration

Schreibe einen Kommentar

Schön, dass Du da bist!

Jenny Macholdt

Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

Neuste Beiträge

Du suchst eine Gemeinschaft unter Gleichgesinnten?

Melde dich zu dem monatlichen Moms 4 Moms Circle an. 

Dort erweiterst du nicht nur deinen Mama-Horizont, sondern kannst dich im Rahmen eines Safe-Spaces mit anderen Müttern vertrauensvoll austauschen!

Du möchtest Gastautorin werden?

Lust auf mehr Inspiration?

Dann hüpfe in meinen Newsletter und erhalte regelmäßig Post von mir in dein 
E-Mail-Postfach!