Neuer Mama-Alltag: In 8 Schritten zu einer neuen Struktur

Struktur im Mama-Alltag finden

„Warte mal ab, dein Leben wird völlig auf den Kopf gestellt von diesem kleinen Wesen.“

So oder so ähnlich, habe ich es als Schwangere zu hören bekommen. Geglaubt habe ich es nicht und ehrlich gesagt, auch leicht belächelt. Ein Fehler, wie du dir sicher denken kannst! Denn ich habe es tatsächlich vollkommen unterschätzt und meine etablierten Strukturen und Routinen bröckelten langsam dahin.

Wie ich zu einer neuen Struktur in meinem Mama-Alltag gefunden habe und was mir geholfen hat, möchte ich dir nun erzählen. Aber beginnen wir am Anfang.

Wie die Geburt unserer Tochter mein Leben veränderte

Bevor ich Mama wurde, sah mein Leben sehr strukturiert aus. Ich bin ruhig in den Tag gestartet, hatte eine gewisse Morgenroutine, einen anspruchsvollen Job und habe vor allem viel gearbeitet. In meiner freien Zeit habe ich regelmäßig Sport getrieben und mir viel Zeit für mich genommen. Dann wurde ich schwanger, unsere kleine Tochter trat in unser Leben und schwuppdiwupp, wurde, wie von einigen Müttern bereits vorhergesagt, mein Leben einmal auf den Kopf gestellt.

Rückblickend finde ich, dass gerade die erste Geburt eine elementare Lebensveränderung für eine Frau darstellt, die du dir vorher gar nicht wirklich vorstellen kann. Du kannst dich auch nicht zu 100 % darauf vorbereiten, auch wenn du genügend Bücher, Artikel oder sonst was gelesen hast. Am Ende kommt es doch irgendwie immer anders.

Somit saß ich nach einer 4-wöchigen gemeinsamen Elternzeit mit dem Papa, nun mit unserer kleinen Tochter allein da und das Chaos nahm seinen Lauf. Begleitet von anstrengenden Nächten mit Schlafentzug, vielem Stillen, Windel wechseln, lotterte ich so durch den Tag. Teilweise saß ich bis mittags im Pyjama herum, noch zerzaust von der Nacht und hatte noch nicht einmal etwas gefrühstückt. Kommt dir das vielleicht bekannt vor?

Angezogenes King und Elternteil nur im T-Shirt
Oft war meine Tochter bereits fertiggemacht für den Tag und ich lotterte immer noch herum.

„Sowas kann mal passieren“, dachte ich. Allerdings merkte ich auch, dass mir eine gewisse Struktur fehlte und ich mit meinem neuen Chaos-Mama-Alltag so gar nicht gut zurechtkam. Dieses Chaos drückte natürlich auf meine Stimmung und schon ging die Negativspirale los – nicht wirklich zielführend.

Wie du Routinen und Strukturen in deinen neuen Mama-Alltag aufbaust

Wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann ist es das, etwas zu ändern, wenn ich mich nicht wohlfühle oder unglücklich bin. Gesagt, getan. Ich fing an, an den kleinen Stellschrauben in meinem neuen Mama-Alltag zu drehen und nach und nach entwickelten sich neue Routinen und dadurch eine gewisse Struktur. Dies half mir nicht nur aus dem bis dato chaotischen Alltag, sondern hatte auch direkten Einfluss auf meine Stimmung. Diese verbesserte sich dadurch nämlich wieder.

Welche Stellschrauben das waren, darauf gehe ich nun ein. Also legen wir los:

1.      Start in den Mama-Alltag: Stelle dir deinen Wecker oder stehe zumindest immer zur gleichen Zeit auf

Auch wenn es natürlich einfach nur toll ist, mit seinem kleinen Baby die ganze Zeit kuschelnd im Bett zu liegen, so macht es für mich einen enormen Unterschied, regelmäßig zur gleichen Zeit aufzustehen. Egal, wie anstrengend die Nacht war.

Ich habe für mich beschlossen, unter der Woche einen einheitlichen Aufsteh-Rhythmus einzuhalten und es eher am Wochenende gemütlicher angehen zu lassen. Vor allem, weil da auch der Papa gut greifbar war und wir uns somit gegenseitig bestens unterstützen konnten.

2.      Mache dich im Bad fertig und style dich für den Tag

Ich meine damit nicht, dass du hier ein völliges Pflege- und Beautyprogramm durchziehen sollst. Ist mit Baby auch gar nicht möglich, vor allem nicht, wenn du allein bist. Darum geht es auch nicht. Mach dich einfach frisch und style dich etwas für den Tag, sodass du dich wohlfühlst, wenn du in den Spiegel schaust. Schwing dich in gemütliche Alltagskleidung und schon hast du ein ganz anderes Gefühl und bist ready für den Tag.

3.      Frühstücke!

Vielleicht klingt das für dich banal, aber glaub mir, selbst das Frühstücken, kann an dem einen oder anderen Tag mal zu einer Herausforderung werden. Wenn du natürlich kein Frühstücksmensch bist, dann wird dies wohl halb so schlimm für dich sein.

Ansonsten gebe ich dir den Tipp mit, dir das Frühstück bereits am Abend vorzubereiten oder dir zumindest die Zutaten bereits rauszustellen.

Das Frühstück bereits am Abend zuvor vorzubereiten, kann morgens bereits viel Zeit sparen.

Ich habe für mich meistens Overnight Oats, Bananenquark mit Knuspermüsli oder Bircher Müsli vorbereitet und kühl gestellt. Somit brauchte ich dies am nächsten Morgen nur aus dem Kühlschrank nehmen und hatte ein leckeres und gesundes Frühstück parat.

4.      Koche in größeren Mengen

Mit der Geburt meiner Tochter habe ich auch feststellen müssen, dass nicht immer Zeit ist, in Ruhe zu kochen. Gerade wenn du tagsüber allein bist, hast du genug andere Sachen zu tun.

Daher mein Tipp an dich: Wenn du abends kochen solltest, koche gleich mehr und heb dir dies für die nächsten Tage auf oder friere es ein. Dies spart nicht nur Zeit am Tag für dich, sondern du kannst dir somit dein Essen etwas planen und hast den Kopf frei für andere Dinge.

Weitere Tipps, wie du Speed in eure Familienküche bringst, habe ich bereits in einem anderen Blogartikel verfasst. Diesen findest du hier.

5.      Tracke den Rhythmus deines Babys

Das ist vielleicht nichts für jedermann, mich hat dies aber unheimlich unterstützt, vor allem selbstsicherer mit meiner Tochter umzugehen. Gerade wenn du frisch Mama geworden bist und noch keinerlei Erfahrungen mit Babys hattest, kann ich dir dies nur ans Herz legen. Dabei geht es mir nicht darum, dass du alles bis ins kleinste Detail trackst. Glaub mir, in den unterschiedlichen Apps kannst du alles Mögliche tracken.

Ich habe für mich damals die Schlafenszeiten und Essens-/Stillzeiten bzw. Mahlzeiten getrackt. Somit hatte ich einen Überblick, wann was bereits stattgefunden hat und konnte nach einer relativ kurzen Zeit einschätzen, wann das nächste Schläfchen notwendig war, die nächste Mahlzeit anstand oder was der Grund für die aktuelle Unzufriedenheit unserer Tochter war.

6.      Halte altbekannte Routinen und Familienpläne bei

Hattest du vorher vielleicht ein Hobby, welches du regelmäßig gepflegt hast oder warst du in einem Verein? Geht ihr vielleicht als Familie zu einer bestimmten Zeit einkaufen oder macht regelmäßig Ausflüge in die Natur? Behalte dir dies bei und plane dies entsprechend mit in deine Woche ein.

Auch wenn es eventuell „nur“ der Wocheneinkauf ist, den es zu erledigen gibt, dennoch kommst du dadurch mal aus deinem „Alltags-Baby-Trott“ bestehend aus Wickeln, Babypflege, Rumtragen, Beruhigen und Stillen/Flasche geben, heraus. Ich habe einfach gemerkt, dass es unheimlich wohltuend ist, etwas anderes zu sehen oder einfach mal etwas anderes zu machen, was dadurch auch zu einer gewissen Zufriedenheit führt.

Wir sind z.B. vor der Geburt unserer Tochter gemeinsam regelmäßig zum Sport und zum Yoga gegangen. Da ich relativ schnell gemerkt habe, dass mir dieser gemeinsame Sport fehlt, haben wir unsere Familie um Unterstützung gebeten. Somit gehen wir nun wieder regelmäßig jede Woche gemeinsam zum Sport und zum Yoga und unsere Tochter wird in dieser Zeit gut von Oma und meiner Schwägerin betreut.

Durch das Yoga komme ich nicht nur zur Ruhe, der Sport generell führt einfach zu so mehr Ausgeglichenheit, was an manchen Tagen bitter nötig ist.

Muttergruppe mit Baby
Ein regelmäßiges Treffen mit Gleichgesinnten schafft nicht Austausch, sondern Du hast auch ein Ziel für den Tag.

7.      Treff Verabredungen/besuche Babykurse/organisiere Ziele für den Tag

Auch wenn die Zeit mit deinem Baby unglaublich schön sein kann, so kann sie doch auf die Dauer auch ziemlich langweilig werden. Daher schau, dass du regelmäßig Ziele für den Tag organisierst. Sei es einen Babykurs besuchen, wie z.B. Babyschwimmen, Krabbelgruppen, etc. oder Verabredungen mit anderen Müttern oder Freundinnen planen.

Zu viele Kurse solltest du allerdings vermeiden, um dein Baby mit den verschiedenen Reizen nicht zu überfordern. Hier reichen in der Regel 1-2 Aktivitäten pro Woche. Außerdem bist du dadurch noch etwas flexibler in deiner restlichen Termin-/Freizeitgestaltung und bekommst keinen zusätzlichen Stress in euren Alltag.

Ich habe für mich festgestellt, dass es mir unheimlich gutgetan hat 2-3 Ziele unter der Woche für meine Tochter und mich zu planen, meistens am Nachmittag. Somit hatte ich über den Vormittag genügend Zeit in den Tag zu starten und am Nachmittag noch eine Kleinigkeit zu unternehmen.

8.      Finde Zeit für dich

Und last but not least, der Punkt, den du definitiv nicht hinten herunterfallen lassen solltest! Finde Zeit für dich! Du fragst dich jetzt vielleicht, „ja, aber wann soll ich das denn auch noch unterbringen?“ Meine Antwort: Das wirst du, meine Liebe! Wie du in 5 Schritten zu mehr Zeit für dich findest, habe ich dir in einem separaten Blogartikel verfasst.

Schau dir mal deine Tage etwas genauer an. Wie oft sitzt du vielleicht mit dem Handy rum und scrollst durch Facebook, Instagram und Co.? Oder wie oft liegst du abends auf der Couch und schaust dir irgendeine Serie oder einen Film auf Netflix an? Wenn dir das guttut und du dabei entspannen kannst, dann go for it.

Allerdings kann diese Zeit auch anderweitig genutzt werden, z.B. indem du dir täglich vornimmst 10 Minuten in deinem Buch zu lesen und dabei eine Tasse Tee oder Kaffee zu trinken. Oder du 15 Minuten am Tag einfach mal ein paar Sportübungen oder Yoga machst.

„Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist“ und mit diesen kleinen Kniffen, schaffst du z.B. auch dein Buch, „was du die ganze Zeit schon mal lesen wolltest“. Und 10-15 Minuten bekommt man locker am Tag unter, oder? Wenn es mehr sein sollte, umso besser.

Schau das du dir Unterstützung durch Familie und Freunde schaffst, die auch mal auf dein Kind aufpassen. Ich weiß nur zu gut, dass man nicht oft nach Hilfe fragt oder ein schlechtes Gewissen hat, dennoch ist es umso wichtiger, dass es dir im Gesamten gut geht. Davon profitieren nämlich nicht nur du, sondern auch dein Kind und deine Familie!

Nun, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Inspiration geben, wie ich mir meinen Mama-Alltag neu strukturiert habe? Gerne kannst du auf unserem Facebook– oder Instagram Kanal deine Erfahrungen teilen und somit anderen Neu-Mamas unterstützen in ihren neuen Alltag zu finden.

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Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

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