Gerade in der Winterzeit ist so eine Erkältung bei Babys und Kleinkindern nicht ganz untypisch. Babys sind zumeist besonders anfällig für die Erkältungsviren, die durch eine Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion übertragen werden. Die erste Erkältung tritt häufig zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat auf. In der Zeit werden die Kleinen mobil und fangen an sich in ihrer „Oralen-Phase“ alles mögliche in den Mund zu stecken. Die Willkommens-Party für die Viren ist somit eröffnet.
Im Schnitt machen unsere Kleinen pro Jahr sogar circa 12 Infekte durch. Bitte was, fragst Du Dich jetzt vielleicht? Ja, Du hast richtig gelesen. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch gar nicht aufgebaut ist und sich dieses erst entwickeln muss. Somit ist jede Erkältung ein Trainingslager für das Immunsystem, was dadurch logischerweise stärker und stärker wird. 💪🏼
Damit Du weißt, wie Du am Besten in so einer Erkältungssituation reagierst und was hilft, habe ich Dir hier meine Erfahrungen und die Tipps von anderen Mamas aus der Moms 4 Moms Community zusammengetragen.
Wie äußert sich eine Erkältung bei Baby oder Kleinkind?
Eine Erkältung äußert sich bei den Kleinen zu Beginn vor allem meistens durch Unwohlsein. Dies kann sich zum Beispiel durch anhänglich sein und häufigem Weinen zeigen, zumindest ist es bei uns ganz oft so. Meist folgen dann relativ schnell die typischen Erkältungssymptome wie
- häufiges Niesen
- Schnupfen
- Husten
- gerötete und tränende Augen
- (leichtem) Fieber
- eventuell etwas geschwollenen Lymphknoten
Gerade der Schnupfen und die dadurch verstopfte Nase macht den Kleinen oft am Meisten zu schaffen. Babys können nämlich noch nicht wirklich durch den Mund atmen und sind somit auf das Atmen durch die Nase angewiesen. Zudem erschwert eine verstopfte Nase das Trinken.
Auch wenn so eine Erkältung an sich nix Schlimmes für unsere Kinder ist, so weiß ich noch, dass ich bei der ersten Erkältung unserer kleinen Maus dennoch leicht überfordert mit der Situation war. Bei uns Erwachsenen ist so eine Erkältung ja relativ einfach mit Medikamenten in den Griff zu bekommen, das gilt aber nicht bei Babys und Kleinkindern.
Was hilft bei Husten und Schnupfen?
Generell gilt bei Erkältung viel zu trinken geben oder häufiger zu stillen und soviel an die frische Luft zu gehen, wie nur irgend möglich. Die frische Luft ist nämlich gut für die Atemwege und befeuchtet die Schleimhäute.
Ansonsten solltest Du den Oberkörper im Bett hochlagern, das erleichtert das Atmen. Am Besten nimmst Du ein flaches Kissen oder einen Ordner, den Du unter die Matratze legst.
Hausmittel bei Schnupfen: Die Zwiebelsocke
Ja du liest richtig, die Zwiebelsocke. Die Zwiebel ist nämlich eine Geheimwaffe schlechthin und hilft auch bei Erkältung, vor allem wenn Dein Kind noch klein ist. Hierfür schneidest Du eine Zwiebel klein und stopfst diese in eine ganz normale Socke. Ich drücke diese meist anschließend noch ein paar Mal, damit der Saft der Zwiebel ein wenig austreten kann und somit die ätherischen Dämpfe rauskommen.
Die Zwiebelsocke kannst Du dann einfach mit einem Clip am Bett befestigen oder auf den Nachttisch neben das Bett legen. Die ätherischen Dämpfe lösen die Atemwege vom Nasensekret und das Atmen fällt dadurch leichter. Denk nur einmal daran, wie oft Dir beim Zwiebelschneiden nicht nur die Augen tränen, sondern auch die Nase läuft. 😅
Was sonst noch bei Schnupfen hilft
Zusätzlich gibt es natürlich noch vieles mehr, was bei Schnupfen hilft:
- Kochsalzlösung. Du kannst diese als Nasenspray in jeder Drogerie bekommen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass Nasenspray semi optimal von den Kleinen angenommen wird, wen wundert’s? Als Alternative kannst Du auch kleine Einzeldosispipetten/-ampullen in der Apotheke kaufen.
- Muttermilch. Sofern Du noch stillst, kannst Du auch ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase tröpfeln lassen.
- Nasensauger. Da Babys noch nicht wirklich schnäuzen können, kannst Du das Nasensekret auch mit einem Nasensauger absaugen. Diese gibt es als Aufsatz für einen Staubsauger (Ja, das kannst Du mir ruhig glauben) oder zum manuellen Saugen. Bei uns hat dies leider nie funktioniert, da sich sofort gewehrt und losgeschrien wurde, als ich an die Nase wollte. Es gibt aber genügend Mamas, die auf die Nasensauger schwören. Probier es einfach aus.
- Engelwurzbalsam. Dabei handelt es sich um einen Balsam, der unter anderem schleimlösend, befreiend und auswurffördernd wirkt. Da er aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht, ist er besonders sanft und schonend. Vorallem kannst Du ihn schon bei kleinen Säuglingen nutzen.
Hausmittel bei Husten: Der Zwiebelsaft
Auch hier kommt die Zwiebel wieder zum Einsatz. Ich kenne diesen Saft noch aus meiner Kindheit und habe selbst als Erwachsene super Erfahrungen damit gemacht. Für den Saft benötigst Du 1-2 Zwiebeln, 4-6 EL Zucker oder Honig (Achtung: Honig nicht bei Kindern unter 1 Jahr verwenden!) und ein Schraubglas.
Die Zwiebel schneidest Du klein, bedeckst diese im Schraubglas mit dem Zucker und lässt Du das Ganze für 12-24 Std. ziehen. Zwischendurch empfehle ich immer mal das Glas zu schütteln, dass der Zucker sich vollkommen auflösen kann. Den Saft kannst Du dann 3x täglich à 1 Teelöffel verabreichen.
Was sonst noch bei Husten hilft
Wie auch beim Schnupfen, gibt es natürlich bei Husten noch genügend andere Dinge, die helfen:
- Inhalieren von Dampf. Sofern Du keinen Inhalator haben solltest, kannst Du Dich mit Deinem Kind auch ins Bad neben die warm aufgedreht laufende Dusche stellen und den Wasserdampf einatmen.
- Kühle Luft bei starken Hustenanfällen. Hierfür stellst Du Dich am Besten mit Deinem dick eingepacktem Kind ans offene kühle Fenster. Auch vor dem Kühlschrank zu sitzen weist schon eine Wirkung auf. 😉
- Thymian-Myrte Balsam. Dieser ist neben dem oben genannten Engelwurzbalsam das nächste Naturheilmittel und wirkt beruhigend und schleimlösend auf die Atemwege.
Was tun bei Fieber?
Prinzipiell ist Fieber für Dein Baby oder Kind nichts Schlimmes, sondern eher gut. Durch das Fieber zeigt der nämlich Körper an, dass er auf die Krankheitserreger reagiert und seine Abwehrkräfte mobilisiert. Ich weiß jedoch aus eigener Erfahrung, dass man dann doch unsicher ist, wenn man zum ersten Mal mit Fieber bei seinem Würmchen in Berührung kommt.
Ab wann spricht man nun von Fieber?
- Im Rahmen von 36,5°-37,5° handelt es sich noch um normale Temperatur. Diese kann aufgrund der Raumtemperatur oder auch durch Flüssigkeitszufuhr leicht schwanken, was aber völlig normal ist.
- Zwischen 37,5°-38,5° spricht man bereits von erhöhter Temperatur. Achte darauf, dass Du Deinem Kind regelmäßig Flüssigkeit zuführst und kontrolliere die Temperatur in gewissen Abständen.
- Ab 38,5° ist es dann Fieber. Wenn die Temperatur steigt, sollte Dein Kind sich evtl. auch an Bettruhe halten, das ist jedoch von Kind zu Kind verschieden. 😅
Achtung: Bei kleinen Säuglingen solltest Du bereits bei einer Temperatur von 38° beim Kinderarzt vorstellig werden. Bei größeren Kindern erst, wenn sich nach einem Tag keine Linderung ergibt. - Sobald die Temperatur auf über 39° steigt, spricht man von hohem Fieber. In der Regel kannst Du nun mit fiebersenkenden Maßnahmen, wie z.B. lauwarmen Bauch- oder Wadenwickel, gegebenenfalls Fieberzäpfchen oder -saft beginnen. Und denk immer daran: Sofern Du beunruhigt sein solltest oder Dir Sorgen machst, ruf lieber einmal mehr bei Deinem Kinderarzt oder Deiner Kinderärztin an.
Wie Du mit Wadenwickel das Fieber senken kannst
Wadenwickel können dabei helfen, die Temperatur um ein halbes bis ein Grad zu senken. Zusätzlich helfen sie auch bei Benommenheit, Unruhe oder Kopfschmerzen. Je nachdem wie gut Dein Kind mitmacht, kannst Du Wadenwickel bereits ab einem Alter von sechs Monaten machen. Bei kleineren Kindern solltest Du das noch nicht anwenden.
Die Wadenwickel sollten straff sitzen, ansonsten wirken sie eventuell nicht richtig und sind einfach nur unangenehm. Ich nutze für die Wickel meist drei Tücher:
- Der erste Wickel kommt direkt auf die Haut. Der Stoff sollte hier aus Baumwolle oder Leinen sein. Ich verwende hier immer eine Mullwindel.
- Das Tuch tauchst Du in handwarmes Wasser, wringst es aus und legst es um den Unterschenkel. Wichtig dabei ist, dass das Wasser wirklich handwarm ist, maximal 1-2 Grad unter der gemessenen Körpertemperatur. Zu kaltes Wasser führt nämlich dazu, dass sich die Gefäße verengen und dadurch kann der Körper die Wärme nicht mehr gut abgeben.
- Über den ersten Wickel, kommt ein weiteren Tuch aus Baumwolle. Hier nehm ich oft ein etwas drickeres Baumwolltuch. Schau, dass das zweite Tuch etwas größer, als der erste Wickel ist.
- Als Drittes und letzten Wickel lege ich meistens noch ein Frottee-Handtuch drumherum.
Erkältung beim Baby: Ab wann sollte ich zum Arzt gehen?
Auch wenn grippale Infekte meist harmlos sind, solltest Du bei Unsicherheit lieber einmal mehr beim Arzt anrufen. Letztendlich solltest Du auf Dein Gefühl hören, wann es vonnöten ist, zum Arzt zu fahren.
Ansonsten solltest Du auf jedenfall bei Deinem Kinderarzt oder Deiner Kinderärztin vorstellig werden, wenn:
- dein Spatz unter 3 Monaten alt sein sollte
- hohes Fieber auftritt, vorallem wenn es nicht sinkt
- Atemprobleme auftreten, vorallem bei einem Rasseln oder Keuchen in der Lunge
- der Husten sich verschlimmert
- sich eine extreme Schlappheit entwickelt
- die Erkältung länger als normal (in der Regel ca. 7-10 Tage) anhält
- sich Dein Kind öfters an die Ohren fasst und in dieser Verbindung häufig weint (könnte auf eine Mittelohrentzündung hinweisen)
- das Sekret oder der Auswurf dunkel verfärbt ist
- zusätzlich zu den Erkältungssymptomen noch Erbrechen hinzukommt
Sonstige Tipps
Ich möchte Dir noch ein paar Tipps mit an die Hand geben, wie Du so manche fragliche Situation für Dich klären und somit die Genesung von Deinem Baby oder Kind unterstützen kannst.
Was kann ich tun, wenn mein Kind nicht genug trinkt?
Gerade viel Flüssigkeit ist bei einer Erkältung wichtig. Wenn Dein kleiner Spatz dennoch nicht genug trinkt, kannst Du zum Beispiel mit Obst und Gemüse welches einen hohen Wasseranteil enthält zusätzlich nachhelfen. Hierunter fallen unter anderem Gurken, Tomaten, Zucchini, Melonen, Äpfel und Orangen.
Wie kann ich die Feuchtigkeit der Luft zu Hause erhöhen?
Wenn Du nicht die Möglichkeit hast viel an die frische Luft zu gehen, kannst Du auch regelmäßig durchlüften, feuchte Tücher über die Heizung legen oder kleine Wasserschüsseln auf die Heizung stellen. Was natürlich auch funktioniert ist feuchte Wäsche im Raum trocknen zu lassen oder zum Beispiel einen Luftbefeuchter (Diffuser) zu nutzen.
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Witzig! Die Zwiebelsocke kannte ich noch nicht, den Saft schon.
Wenn ich noch etwas ergänzen darf: bei Beikost-Kindern braucht ihr nicht darauf bestehen, dass das Kind feste Nahrung isst. Die Appetitlosigkeit ist von der Natur gewollt. Der Körper spart sich die Energie für die anstrengende Verdauung und investiert sie ins Immunsystem. Entsprechend sollte die benötigte Energie über die Milch zugeführt werden – egal ob stillen oder Pre. Getreu dem Motto: was ich essen kann, kann ich auch trinken. Bedenklich wird es, wenn Kinder auch nicht mehr trinken, dann schnell zum Arzt.
Hallo Martina, probier die Zwiebelsocke echt mal aus. Ich schwöre drauf und bei uns hilft sie immer super. Lieben Dank auch noch für Deinen Hinweis, den ich zu 100% unterschreiben kann.
Liebe Grüße
Jenny