Diese Zeilen widme ich dir. Es sind die Tipps, die ich mir als frischgebackene Mama gewünscht hätte. Nach rund 40 Wochen Schwangerschaft, fängt für dich ein neuer Lebensabschnitt an. Ein Lebensabschnitt, der mit ganz vielen tollen Momenten verbunden ist. Er wird dich aber auch an deine Grenzen bringen und dich persönlich unheimlich wachsen lassen.
Es werden viele neue Situationen auf dich zukommen, die vielleicht von eigener Unsicherheit geprägt sind, vielleicht von eigenen Ängsten und Sorgen. Und dafür habe ich für dich einige hilfreiche Tipps zusammengestellt:
Höre auf dein Bauchgefühl und vertraue dir
Wahrscheinlich hast du schon in der Schwangerschaft ungefragte Ratschläge erhalten? Zumindest ging es mir so und eins kann ich dir sagen. Das hört mit der Geburt deines Babys nicht auf. Teilweise wird es sogar noch schlimmer. Auf einmal meint jeder dir etwas erzählen zu müssen, sei es zur Gesundheit und Pflege, der Ernährung oder gar der Erziehung deines Babys. Der Klassiker „Lass es mal schreien, sonst tanzt es dir irgendwann auf der Nase rum“ nur mal als Beispiel genannt.
Tue dir einen riesigen Gefallen damit, indem du dich von den ganzen Ratschlägen nicht ins Bockshorn jagen lässt. Nimm das mit, was zu dir, deinem Baby und euren gemeinsamen Weg passt. Alles andere kannst du getrost ignorieren. Frei nach dem Motto: Links rein, rechts raus.
Denk immer daran, du bist die Expertin für dein Baby und du wirst wissen, was es braucht oder nicht braucht. Vertraue dir und deinen Fähigkeiten und glaube deiner Intuition. Sie wird dich leiten.
Gib dir die Zeit, die es braucht
Das meine ich wortwörtlich. Deine Lernkurve wird als frischgebackene Mama von jetzt auf gleich enorm ansteigen. Auf einmal hast du da dieses kleine hilflose Wesen bei dir. Deine Aufgabe ist es, seine Bedürfnisse zu stillen. Damit du die Bedürfnisse deines Babys verstehen und richtig deuten kannst, braucht es Zeit. Hab Geduld mit dir. Das passiert nicht von heute auf morgen, meine Liebe. Daher gib dir Zeit, die es braucht. Genauso braucht es auch Zeit, neue Strukturen und Routinen in deinem neuen Mama-Alltag zu etablieren. In meinem Blogartikel zum neuen Mama-Alltag, gebe ich dir 8 Tipps an die Hand, wie du zu einer neuen Struktur findest.
Wenn du zum zweiten oder dritten Mal Mama wirst, gilt dies natürlich auch für dich. Denn auch du stehst am Anfang einer neuen Situation, nun als Mehrfach-Mama. Das benötigt genauso Zeit, sich als größere Familie neu zu sortieren und vielleicht auch neu zu strukturieren. Du wirst sehen, dass sich alles mit der Zeit von alleine einpendeln wird. Vertraue darauf und mach dich nicht verrückt, wenn es vielleicht etwas länger dauert.
Achte auch auf deine Bedürfnisse
Natürlich steht dein Baby an erster Stelle nach der Geburt. Allerdings ist es enorm wichtig, dass du auch auf deine Bedürfnisse achtest. Was meine ich nun damit? Hier fängt es z.B. schon bei dem Besuch im Krankenhaus an. Deine Familie kann es wahrscheinlich nicht abwarten, dein Baby kennenzulernen. Eines sei dennoch gesagt: Es liegt allein an dir, ob du das möchtest oder dir eher nach Ruhe ist.
Hab den Mut, offen zu kommunizieren. Vor allem, wenn du dich eher nach Ruhe sehnst, um dich von der Geburt zu erholen, einfach in deinem neuen Leben anzukommen und zurechtzufinden. Und auch wenn es jetzt vielleicht in deinem Kopf losrattert „aber ich muss doch, denn meiner Mutter, Schwiegermutter oder wer auch immer, will das Baby ja auch sehen“. Dann sage ich dir: Du MUSST gar nichts.
Schau hier bitte einmal genau hin, was du jetzt genau in der Zeit benötigst, damit es dir gut geht und kommuniziere es. Bitte denke immer daran: Ein Nein zu Anderen, ist immer ein Ja zu dir!
Bitte um Hilfe, wenn du sie brauchst
Vielen fällt dieses Thema unheimlich schwer und dabei ist es so, so wichtig. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Mutterschaft ist so eine schöne Erfahrung, aber seien wir mal ehrlich, es ist auch anstrengend. Umso wichtiger ist es, sich Hilfe zu besorgen, wenn du sie brauchst. Lass dir z.B. von jemanden anderen Mittagessen mitbringen oder vielleicht gleich direkt kochen. Das kann aber auch sein, dass ihr euch die Nächte aufteilt, damit du zu etwas mehr Schlaf und Ruhe kommst.
Auch wenn das Aufteilen der Nächte mit dem Partner nicht klappt, gibt es vielleicht Verwandte oder Freunde, die gerne unterstützen. Die Hilfe ist auch wichtig, um hin und wieder einmal Zeit für sich selbst zu erhalten.
Oft benötigt es einfach auch den Austausch mit anderen Mamas, um zu erfahren, wie es bei anderen läuft. Sich Tipps von anderen abzuholen, sich vielleicht auch mal auszuheulen oder auch einfach das Gefühl zu bekommen, nicht alleine zu sein. Oft ist dieses ganze Thema so mit Scham besetzt, dabei zeigt es meiner Meinung nach unheimliche Stärke, sich auch schwach zu zeigen. Um den Austausch mit anderen Mamas zu unterstützen, habe ich eine private Facebookgruppe ins Leben gerufen. Komme gerne dazu: zur Moms 4 Moms-Facebookgruppe.
Sei sanftmütig mit dir, denn auch du stehst am Anfang
Mutterschaft ist eine Reise und mit der Geburt stehst du an der Startlinie. Es werden etliche Momente kommen, in denen du wahrscheinlich nicht so reagierst, wie du es dir immer vorgestellt hast. Vielleicht hast du dir ein rosarotes Mama-Leben ausgemalt, mit ganz vielem Kuscheln, Lachen, Spielen und einfach nur ganz viel Liebe. Der Alltag sieht dann doch öfters anders aus und du wirst vielleicht den einen oder anderen Moment haben, in dem dich dein Kind triggert und dich an deine Grenzen bringt.
In diesen Situationen wirst du vielleicht zu Beginn noch ruhig und besonnen sein. Glaub mir, irgendwann sind bei dir wahrscheinlich auch die Energiereserven aufgebraucht und dann bist du nicht mehr so ruhig, wie zu Beginn. Das ist völlig normal und auch menschlich. Ich finde es viel wichtiger, solche Momente dann als Mama zu akzeptieren und dich dann nicht innerlich niederzumachen. Ja, dann hat das heute vielleicht nicht so geklappt, wie du es dir vorgestellt hast. Haken dran, morgen ist ein neuer Tag und du kannst ein neues Kapitel schreiben.
Gehe hier lieber in die Reflexion und schau dir die Situation noch einmal genau an. Was war los? Wie ging es dir in dem Moment? Wie hast du dich gefühlt? Kannst du das nächste Mal irgendwie anders in der Situation reagieren?
Und nun wünsche ich dir eine wundervolle Reise auf dem Weg zu deiner Mutterschaft.
Alles Liebe,
Jenny