Lena Kampfhofer habe ich auch durch „The Content Society“, dem Blog-Jahresprogramm meiner Blogger-Mentorin Judith Peters, kennengelernt. Seither sind wir im regelmäßigen Kontakt. Sie ist ein wundervolles Beispiel, was es bedeutet bewusst und selbstbestimmt ihre Mutterschaft aus- und zu erleben.
Mehr dazu erfährst du in ihrem Mom-Portrait.
Wer bist du, wie lebst du und wie viele Kinder hast du?
Hi, ich bin Lena, Familiencoachin für bedürfnisorientierte Eltern und Mama von 3 Kindern (16, 14 und 5 J.). Mit meiner Familie lebe ich zwischen Münster und Osnabrück, wunderbar ländlich zwischen einem Wald und Streuobstwiesen.
Hier haben wir ein paar Jahre in einem Gemeinschaftsprojekt gewohnt, unser Gemüse selbst angebaut und sehr naturnah gelebt. Für meine kindergartenfreien Kinder war es ein richtiges Paradies.
Nun steht ein neuer Schritt an: Mein Mann und ich haben ein Haus gekauft, welches wir ökologisch sanieren wollen. Das wird für viele Monate eine große Baustelle und ein Abenteuer sein, auf das ich mich sehr freue.
Wenn du an den Anfang deiner Mutterschaft zurückdenkst, wie ging es dir damals?
Mit 23 Jahren bin ich zum ersten Mal Mama geworden. Ich war noch in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Mein Examen habe ich hochschwanger gemacht: Zwei Wochen nach der letzten Prüfung kam meine Tochter zur Welt.
Von Beginn an bin ich als Mutter einen sehr selbstbestimmten Weg gegangen. Für mich war zum Beispiel klar, dass mein Kind zu Hause zur Welt kommen soll. Davon musste ich nur noch meinen Mann überzeugen. Heute ist er froh, dass er sich darauf eingelassen hat. Es war für uns beide eine wunderschöne Geburt.
Ich war von Anfang an total gerne Mama. Unsere Tochter hat dann auch recht schnell einen kleinen Bruder bekommen. Wofür ich damals aber überhaupt nicht sensibel war, war meine eigene Erschöpfung. Ich habe überhaupt nicht gemerkt, wie erschöpft ich war. Für meine Kinder habe ich gut gesorgt, für mich nicht.
Was hat sich bei dir seitdem persönlich verändert?
Mittlerweile habe ich drei Kinder und begleite sie bewusst bedürfnis- und bindungsorientiert. Unser Familienleben gestalten wir weiterhin sehr selbstbestimmt und an unseren Werten orientiert. So haben wir in den vergangenen 16 Jahren z.B. von vegetarisch auf vegan umgestellt, von Stoffwindeln auf windelfrei. Von dem Glaubenssatz „Kindergarten gehört nun mal dazu“ zu kindergartenfrei für 2 Kinder. Und vieles mehr.
Die wichtigste persönliche Veränderung ist, dass ich ein Bewusstsein für meine eigenen Bedürfnisse entwickelt habe. Es klappt bei weitem nicht immer, aber ich achte wesentlich besser auf mich. Ich weiß jetzt, wie ich gut für mich sorgen kann. Ich kenne meine Kraftquellen und kann mir selber kleine Inseln der Ruhe erschaffen. Auch in einem trubeligen Alltag. Dafür habe ich viele alte Glaubenssätze über Bord geworfen.
Was bedeutet heute Mutterschaft für dich?
Bewusste Mutterschaft bedeutet für mich Persönlichkeitsentwicklung. Ich möchte meinen Kindern ganz viel Liebe geben, ohne mich selbst zu verlieren. Ich möchte Grenzen setzen und gleichzeitig in Verbindung bleiben. Dazu bin ich bereit, nach innen zu schauen, eigene Glaubenssätze zu hinterfragen und meine Verhaltensmuster zu verändern.
Denn ich möchte meinen Kindern aufmerksam und präsent begegnen. Und die Welt mit ihren Augen noch einmal neu entdecken.
Welche Herausforderungen gibt es in deinem Mama-Alltag, und wie gehst du damit um?
Die Kombination aus gefühlsstarkem Kleinkind mit ausgeprägter Autonomiephase und zwei Teenagern hat einiges an Herausforderungen zu bieten. Zum Glück kann ich mich noch gut an meine eigene Teenagerzeit erinnern. Das macht es leichter.
Was mir sehr hilft, ist der Austausch mit gleichgesinnten Eltern und mit Kolleginnen. Und dass ich mir Zeit für mich nehme! Es tut mir unglaublich gut, draußen unterwegs zu sein und mit meiner Hündin spazieren zu gehen. Dann komme ich richtig erfrischt wieder nach Hause. Und kann mit Wutanfällen und Wäschebergen besser umgehen.
Welche 3 Tipps würdest du frisch gewordenen Mamas an die Hand geben?
- Baue dir – am besten schon vor der Geburt – ein soziales Netz auf. Finde Menschen, mit denen du dich wohlfühlst. Das sind oft Menschen, die ähnliche Werte leben, wie du. Dann ist es leichter, um Hilfe zu bitten, sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander da zu sein.
- Übe dich darin, zu spüren, was du brauchst und darin, es dir zu nehmen. Lerne, gut für dich zu sorgen. Wenn du nicht gut für dich sorgst, wer tut es dann? Woher soll die Energie kommen, die du brauchst, um deine Kinder geduldig und zugewandt zu begleiten? Wie kannst du dann deine Mutterschaft genießen?
- Traut euch als Eltern, euren eigenen Weg zu finden. Sprecht über eure Bedürfnisse und eure Werte. Fragt euch: Wenn alles möglich wäre, wie würdet ihr Leben wollen? Und dann: Was wäre ein erster, kleiner Schritt in diese Richtung?
In deiner Vorstellung hast du erwähnt, dass du ein eigenes Business als Familiencoachin hast. Erzähl mal, was du machst und was ist deine Mission hinter deinem Business?
Als systemische Coachin und Mentorin begleite ich vor allem bedürfnisorientierte Mütter (und die, die es werden wollen), dabei, ihr Leben so zu gestalten, wie es zu ihnen passt.
Ich zeige ihnen, wie sie ihre Kinder bedürfnis- und bindungsorientiert begleiten können – ohne dabei auszubrennen. Dabei unterstütze ich sie bei ihrem persönlichen Veränderungsprozess, in Krisen und bei Konflikten.
Meine Mission ist es, Eltern dabei zu unterstützen, die Eltern zu werden, die sie sich selbst in ihrer Kindheit gewünscht hätten. Schritt für Schritt. Ohne Anspruch auf Perfektion! Eltern müssen nicht perfekt sein, sie dürfen glücklich sein.
Woraus ist die Idee zu deinem Business entstanden?
Für mich gab es nicht die eine Idee. Es war ein Prozess, in dem ich immer mehr herausgefunden habe, was ich wirklich will. Zurück in die Pflege wollte ich nicht. So habe ich mich 2015 mit dem systemischen Coaching und mit Familienaufstellungen selbständig gemacht. Seit 2022 fokussiere ich mich nun ganz auf Mütter und Familien, die bedürfnisorientiert leben wollen.
In meinen Coaching- und Mentoringangeboten verbinde ich inzwischen mein Wissen über Familiensysteme und Beziehungsdynamiken mit meiner bedürfnisorientierte Haltung. Ein Satz, der mich bei der Entwicklung all meiner Angebote begleitet, ist: „In einer Familie brauchen alle einen guten Platz.“
Wie und wo bist du erreichbar?
Du findest mich auf meiner Website. Wenn du mich näher kennenlernen möchtest, kannst du dich gerne hier zu meinem Newsletter anmelden. Und falls du auf Instagram unterwegs bist, schau gerne hier @solebenwir_familie. Ich freue mich auf dich.
Möchtest du gerne die Erfahrungen von anderen Mamas lesen? Dann stöber dich doch durch die Mom-Portraits Reihe. Wenn du selbst Teil dieser wunderbaren Reihe werden möchtest, dann melde dich gerne bei mir.