Victoria Hirsch: Verabschiede dich vom Idealbild einer Mutter und werde zu der Mutter, die du sein möchtest

Victoria Hirsch

Im Mom-Portrait des Monats August ist die liebe Victoria Hirsch zu Gast. Sie erzählt ihre Geschichte, wie sie zu Beginn mit dem Idealbild einer Mutter zu kämpfen hatte und wie sie heute ihre Rolle als Mama lebt. Außerdem bekommst du Impulse an die Hand, wie du deinen Mama-Alltag ein wenig nachhaltiger gestalten kannst.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.

Wer bist du, wie lebst du und wie viele Kinder hast du?

Ich bin Victoria Hirsch, bin 35 Jahre alt und lebe in der schönen Wetterau vor den Toren von Frankfurt. Zu meiner Familie gehören mein Mann und meine zwei Kinder (1 und 6 Jahre) und wir wohnen zusammen mit meiner Oma in einem kleinen Zwei-Familien-Haus aus den 30er Jahren. Ich war viele Jahre am Flughafen in Frankfurt in der Personalabteilung beschäftigt und habe mich während Corona als Ernährungsberaterin weitergebildet. Nach meiner Elternzeit möchte ich gerne Familien bei Ihrer Ernährung im Alltag unterstützen und beraten.

Wenn du an den Anfang deiner Mutterschaft zurückdenkst, wie ging es dir damals?

Ich war in der ersten Schwangerschaft voller Vorfreude und habe mir in rosa Bildern ausgemalt, was ich für eine tolle Vorzeige-Mutter werde, die bastelt, näht, Spielkreise leitet und ALLES für ihr Kind tun wird. Naja, die Realität hat mich dann relativ schnell eingeholt: Ich habe festgestellt, dass ich nicht in dieses perfekte Mutter-Rollenbild passe, welche aktuell in den Medien dargestellt wird. Ich steche keine Brote in Sternform aus oder verbringe Nachmittage mit Basteln von kleinen Kastanientierchen.

Diese Erkenntnis hat mich schon hart getroffen, weil ich doch unbedingt dieses dämliche Ideal erfüllen wollte. Mittlerweile bin ich fein mit meiner Rolle als 2fach-Mama und kann nur jedem raten: Macht euer Ding und nicht das, was die Gesellschaft da draußen vermeintlich von euch erwartet.

Was ich noch sagen muss ist, dass mich die Geburt von meinem Sohn und die Rolle als Mutter auch stark psychisch belastet haben. Vor allem rund um den ersten Geburtstag hatte ich postnatale Depressionen und haderte mit meinem jetzigen Leben und meiner Zukunft. Viele Frauen unterschätzen die Umstellung, die erfolgt, wenn du ein Kind (oder noch mehr) bekommst.

Ihr werdet als Eltern sehr in eurer persönlichen Freiheit eingeschränkt und für die nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte führt ihr ein fremdbestimmtes Leben. Daran hatte ich lange zu knabbern und konnte es mithilfe von meinem Partner und meiner Familie dann akzeptieren und bin mittlerweile fein mit der Situation. Ich weiß, dass meine und die Zeit zu zweit mit meinem Mann wieder kommen wird.

Was hat sich bei dir seitdem persönlich verändert?

Ich bin sowas von strukturiert und effizient in meinem Alltag geworden. Vor den Kindern haben mein Mann und ich schonmal etwas länger gebraucht, bis die Spülmaschine ausgeräumt war oder die Wäsche zusammengelegt im Schrank lag.

Jetzt nutze ich jede freie Minute, ohne Kinder, um Kleinigkeiten im Haushalt direkt zu erledigen, um abends mehr Zeit für mich und meinen Mann zu haben. Ich bin auch viel gelassener (mittlerweile) geworden und höre auf mich und mein Bauchgefühl. Was andere von mir erwarten als Mutter ist mir egal. Solange es meinen Kindern und meiner Familie gut geht und wir eine größtenteils harmonische Beziehung zueinander haben, ist doch alles bestens.

Victoria Hirsch beim Kaffee trinken
Victoria hat in ihre Mama-Rolle gefunden, frei von jeglichen Ideal-Rollenbildern.

Was bedeutet heute Mutterschaft für dich?

„Dein Herz befindet sich jetzt außerhalb von einem Körper“

Dieser Spruch bringt es auf den Punkt. Als Mutter bist du verantwortlich für einen kleinen Menschen mit all seinen Gefühlen, Gedanken und Träumen und das ist zum einen großartig, aber auch beängstigend. Ich mag mich und wie ich als Mutter bin und denke, dass ich bisher einen ganz guten Job mache.

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Mama-Alltag, und wie gehst du damit um?

Zeit! Alles unter einen Hut zu bekommen, ist eine riesige Herausforderung. Es geht ja nicht nur darum, dass der Familienalltag reibungslos verläuft, sondern ich darf mich dabei nicht selbst vergessen. Das hat auch lange gedauert, bis ich bei meiner Familie Me-Time eingefordert habe und kein schlechtes Gewissen mehr hatte.

Genauso wird häufig der Mental Load den, leider häufig nur wir Mamas, in unseren Köpfen haben, vergessen. Wer braucht neue Schuhe? Was backe ich zum Kindergeburtstag? Heute kommt xy zum Spielen: Muss ich ihn mit abholen vom Kindergarten? Was darf er essen? …. so diese ganzen Themen, die einem im Kopf rumschwirren und dann nachts auch nicht schlafen lassen sind wirklich anstrengend und auch belastend.

Welche 3 Tipps würdest du frisch gewordenen Mamas an die Hand geben?

Hör auf deine Intuition! Natürlich sollst/darfst du die eigene Mama, Tante, Schwester etc. um Rat fragen, aber das heißt nicht, dass du diesen Rat auch befolgen musst. Viele Frauen haben die Fähigkeit verloren auf ihr Bauchgefühl zu hören, denn eigentlich wissen wir von Natur aus, was das Beste für unser Baby ist!

Kaufe Sachen Secondhand! Viele Dinge, die du kaufst, nutzt du vor allem in der Anfangszeit nur einen ganz kleinen Zeitraum lang und daher lohnt es sich Geld zu sparen und diese gebraucht zu kaufen. Über eBay Kleinanzeigen, Flohmarkt-Gruppen oder einem Kinderflohmarkt vom Kindergarten wirst du ganz schnell fündig und die Mamas dort sind froh, wenn ihre Sachen nochmal genutzt werden.

Sucht euch eine Krabbelgruppe in der Nähe, um bereits früh Kontakte mit anderen Mamas zu knüpfen. Vielleicht gehen die Kinder dann sogar zusammen in die Krippe oder Kindergarten und ihr kennt die Familie dann schon mal und könnt euch austauschen. Ich habe mit einigen Mamas aus dem Rückbildungskurs oder der ersten Krabbelgruppe noch Kontakt und finde es schön, die Entwicklung der Kinder mitzuerleben.

Victoria Hirsch mit Kaffee
Victoria unterstützt dich und deine Familie dabei, euren Küchenalltag neu zu strukturieren und zu organisieren.

In deiner Vorstellung hast du erwähnt, dass du ein eigenes Business im Bereich Ernährung hast. Erzähl mal, was du machst und was ist deine Mission hinter deinem Business?

Mein Ziel ist es Familien dabei zu unterstützen Struktur & Ordnung in ihren Küchenalltag zu bekommen. Mein Fokus liegt dabei auf einer nachhaltigen Ernährung, Wissen rund um Lebensmittel und einer stressfreien Küchenorganisation, die in den Familienalltag passt. Auf meinem Insta-Account gebe ich schon regelmäßig Tipps und informiere auch über aktuelle Themen in Sachen Ernährung.

Auf meinem Blog schreibe ich ausführlichere Artikel und plaudere auch manchmal aus dem persönlichen Nähkästchen. Vor allem die Themen Nachhaltigkeit und regionale & saisonale Ernährung sind mir ein Anliegen und gerade in der heutigen Zeit mit den Auswirkungen des Klimawandels sollten wir alle schauen, in welchen Bereichen wir unseren Beitrag leisten können. Mir geht es nicht darum, dass alle einen perfekten nachhaltigen Lebensstil umsetzen (mache ich auch nicht), aber wenn jeder nur ein bisschen was ändert, macht es in Summe auch einiges aus.

Woraus ist die Idee zu deinem Business entstanden?

Ich habe mich schon sehr früh mit dem Thema Ernährung und wo unsere Lebensmittel herkommen beschäftigt, da ich und einige in meiner Familie an Unverträglichkeiten oder Allergien leiden. Daher schwebte mir schon lange die Idee vor, irgendwann eine Weiterbildung zur Ernährungsberaterin zu machen und mein Wissen an andere weiterzugeben. Mit der Zeit kam immer mehr auch der Nachhaltigkeits-Gedanke hinzu und als ich dann Mutter wurde das Thema Haushaltsorganisation.

Die ganze Geschichte habe ich sehr ausführlich auf meiner Website beschrieben.

Wie und wo bist du zu erreichen?

Auf meiner Website findest du viele Infos über mich, meinen Werdegang, meine Angebote und natürlich meinen Blog. Auf Instagram bin ich unter dem Namen @ess_kapaden bekannt und teile Tipps & Tricks aus dem Küchenalltag und gebe Einblicke in mein Familienleben.

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Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

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