Im Mom-Portrait des Monats Oktober ist die liebe Melanie Joanovits. Melanie habe ich über Instagram kennengelernt und sie gibt dir Einblicke in ihren Alltag als Vollzeit-Mama und wie sich diesen mit ihrem Ehemann aufteilt.
Wer bist du, wie lebst du und wie viele Kinder hast du?
Hallo, ich bin Melanie Joanovits, die meisten nennen mich Melle und bin 39 Jahre alt. Geboren in Wuppertal, bin ich über zwei Umwege 2013 hier im schönen Salzgitter gelandet. Ich bin verheiratet und habe eine 6-jährige Tochter. Momentan habe ich das „Glück“, zu Hause bleiben zu können, da mein Mann aktuell noch gut verdient und wir super über die Runden kommen. Zu uns gehört auch noch eine Australian Shepherd Dame, die mittlerweile auch 9 Jahre alt ist.
Wenn du an den Anfang deiner Mutterschaft zurückdenkst, wie ging es dir damals?
Ich war verdammt froh, dass mein Mann den ersten Monat komplett mit zu Hause bleiben konnte und mich unterstützen konnte. Da ich einen Kaiserschnitt haben musste, hat das mit dem Bauch doch nochmal ordentlich geholfen. Ich bin anfangs leicht und glücklich in die Zeit gestartet. Meine Hebamme hat mir einige Tipps mitgegeben.
Doch irgendwann kam es dann doch, der „Druck“ von außen, der mich eine Weile doch ziemlich mitgenommen hat. Besonders, weil ich einfach nicht in der Lage war, die Maus zu stillen und es da immer wieder doofe Sprüche gab – leider auch in der Familie. Immerhin soll ja die Milch aus der Flasche nicht gut sein und die Bindung zwischen Mutter und Tochter wäre auch nicht so intensiv. Ganz ehrlich? Blödsinn!!! Das Wichtigste an der Sache ist doch wirklich, dass es Kind und Mutter gut geht. Weiter ging es wirklich leicht und glücklich.
Was hat sich bei dir seitdem persönlich verändert?
Seit die Maus auf der Welt ist, arbeite ich nicht mehr. Ich bin somit Vollzeit-Mutter und Hausfrau und wir genießen es. Unternehmungen haben sich natürlich auch verändert, aber es ist so wunderbar, mit der Maus die Welt nochmal neu und anders kennenzulernen.
Vollzeit-Mutti zu sein, war natürlich nicht immer mein absoluter Wunsch, aber da mein damaliger Arbeitgeber mir eine andere – weniger bezahlte – Stelle geben wollte, haben wir lange hin und her überlegt. Letztendlich haben wir uns entschieden, dass ich erstmal zu Hause bleibe. Ich habe mich wirklich schnell in diesen neuen Rhythmus eingefunden und übernehme den Haushalt und das Einkaufen komplett. Klar hilft mir mein Mann auch, wenn er da ist oder wenn mal andere Dinge dazwischen kommen. Allein bin ich nie.
Auch wenn ich „Vollzeit-Mutter“ sage, mache ich bei der Maus nicht alles allein. Mein Mann unterstützt mich, wo er nur kann und er nimmt sie mir auch immer mal wieder gerne ab, damit ich auch Freunde treffen kann und Zeit für mich habe. Einen Punkt, den ich einfach wunderbar an ihm finde! Das sind aber alles Dinge gewesen, die wir nicht mal absprechen mussten. Es hat sich so ergeben – so sollte es auch sein.
Ich muss gestehen, dass ich aus meinem Leben vorher, wenig vermisse. Ich habe viel Neues dazu bekommen und seitdem sind wir auch viel mehr unterwegs. Hund und Kind brauchen eben doch viel Bewegung und frische Luft. Und das ist auch die Zeit, wo die Maus fast immer an ihrem Papa klebt, weil er so viel Tolles aus der Natur weiß. Der Moment, in dem ich abschalte und einfach beobachten kann.
Manchmal ein wenig mehr Zeit für meine Bücher, die wünsche ich mir schon. Ich lese bei Weitem nicht mehr so viel wie früher. Aber die Zeiten werden auch wieder kommen.
Was bedeutet heute Mutterschaft für dich?
Gemeinsam mit meiner Tochter alles erleben können, verstehen lernen und neu kennenlernen. Sie unterstützen, für sie da zu sein und ihr zu geben, was sie braucht. Mutterschaft ist die pure Liebe zu seinem Kind (bzw. Kindern). Aber auch Dinge von ihr oder gemeinsam mit der Maus lernen und erleben. An Aufgaben zu wachsen.
Welche Herausforderungen gibt es in deinem Mama-Alltag, und wie gehst du damit um?
Ich muss gestehen, so lächerlich das für den ein oder anderen klingt, aber eine meiner größten Herausforderungen sind das Rollenspiel mit der Maus und das Basteln. Rollenspiele umgehe ich zum Glück den Großteil der Zeit. Ab und an springt der Papa einfach mal ein oder ich schlage ein anderes Spiel vor und erkläre ihr immer wieder, dass ich Rollenspiele nicht mag. Sie versteht es und akzeptiert es – wenn auch nicht immer sofort.
Bastel technisch suche ich Dinge raus, die meine Tochter teilweise auch selber schaffen kann, sodass ich nur ein klein wenig unterstützen muss. Zu meinem Glück kommt das nicht oft vor, denn wir haben eine liebe Freundin, die regelmäßig einlädt, zum Basteln. Und so komme ich glücklicherweise dann doch ums Basteln drumherum.
Aber auch Dinge, wie schwere Verletzungen, die auf einen zukommen und du nicht die erhoffte Hilfe bekommst, ewig warten musst, bis du weißt, was los ist. Das hat mich auch zwischendurch doch ziemlich fertig gemacht.
Welche 3 Tipps würdest du frisch gewordenen Mamas an die Hand geben?
1. Lass dir von NIEMANDEM hineinreden! Entscheide für das Wohl von deinem Kind und dir! Du weißt, was dein Kind am besten braucht!
2. Weißt du nicht weiter? Such dir Hilfe und Unterstützung! Manchmal reicht es auch, wenn die Oma das Kind mal ein halbes Stündchen bespaßt, damit du einfach durchatmen kannst. Eine Mama, die fertig ist, kann dein Kind auch nicht gebrauchen. 🙂
3. Genieße die Zeit, so gut es geht und so viel wie es nur geht! Sie geht viel zu schnell vorbei. Die letzten 6 Jahre sind nur so geflogen bei uns. 😉
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