Meine Schublade

Schubladen

Hi! Ich bin Kerstin. Ich bin es ja bereits gewohnt in Schubladen gesteckt zu werden, denn in den vergangenen Jahren wurde ich wirklich in einige gesteckt:

Unter anderem weil mein Mann und ich erst nach 7 JAHREN Beziehung geheiratet haben. Oder weil ich noch während der Elternzeit meines ersten Sohnes wieder gearbeitet habe. Weil meine Kinder immer in meinem Bett schlafen dürfen. Weil ich nach 9 Monaten abgestillt habe (manchen war es zu kurz, anderen wiederum zu lang). Weil ich mich mit kleinen Kindern selbständig mache.

Ja, mir fallen da noch einige weitere Schubladen ein, irgendwas gab es immer. Seit etwa 2 Jahren befinde ich mich in der Schublade „Großfamilie“.

Wir sind viele! Und?

In dieser Schublade fühle ich mich prinzipiell pudelwohl. Wir haben 3 wunderbare Söhne im Alter von 6 Jahren, 4 Jahren und fast 2 Jahren. Wir sind bunt und laut.

Unsere Kinder sind großartig! Sie sind (meistens) höflich, freundlich und offen gegenüber anderen Menschen. Sie lachen, albern, sind glücklich und unbekümmert.

Wir haben einen quirligen Familienalltag. Jobs, Haus, Hobbies – es wird nie langweilig. Wir kochen gemeinsam, produzieren Unmengen an dreckiger Wäsche. Lieben es draußen die Welt zu entdecken. Ritter zu spielen, zu toben und zu rennen. Wir können zanken und kuscheln.

Es erfordert viel Energie, eine gute Organisation und vor allem Gelassenheit. Aber ich liebe es und würde mit keinem Menschen tauschen wollen (höchstens mit meinem Mann, wenn ich sonntags lieber ausschlafen möchte, aber der Mini früh wach ist).

Was ich dagegen nicht verstehen kann ist, wenn andere Menschen, die uns und unseren Alltag gar nicht kennen, glauben über uns urteilen zu müssen.

Habt ihr eigentlich auch noch andere Hobbies?

Vor einigen Wochen beispielsweise, haben wir unsere allererste richtige Fahrradtour mit der ganzen Familie gemacht.
Papa, Kind 1 und 2 sind in der Reihe vor mir und Kind 3 im Fahrradsitz eine ganz beachtliche Strecke gefahren. Es hat alles prima geklappt und vor allem der 4jährige war stolz wie Bolle über seine Leistung.

Als wir eine Kreuzung passierten, standen zwei ältere Ehepaare mit ihren E-Bikes am Rand und einer der Herren meinte amüsiert: „Habt ihr eigentlich auch noch andere Hobbies?“.

Sprachlos fuhr ich vorbei. Was nehmen diese wildfremden Menschen sich da heraus?

Und das war nicht das erste Mal, dass ich mir derartige Sprüche von teilweise wildfremden Menschen anhören musste „Macht ihr eigentlich noch was anderes?“ „Jetzt reicht es aber auch mal“.

WTF? Was glaubt ihr wer ihr seid?

Ungefragt die Meinung kundzutun – früher dachte ich immer, es ist ein „Dorfproblem“.

Die Nachbarn, die älteren Leute haben bereits in unserer Kindheit immer wieder ihren Senf zu allem dazu geben müssen. Wie ein innerer Zwang. Ich spreche hier nicht von dem gut gemeinten Rat, sondern der eigenen Meinung, die uns übergestülpt werden sollte.

Seit ich mich aufgrund meiner Arbeit sehr viel im Internet aufhalte, sehe ich es auch hier immer wieder:
Menschen müssen ungefragt ihre oft beleidigende Meinung posten.
Bashing, wo man hinsieht.

Warum?

Warum könnt ihr euch nicht mit eurem eigenen Leben befassen?
Warum könnt ihr euch nicht einfach mal auf die Zunge beißen und eure Kommentare verkneifen?
Warum müsst ihr andere Menschen mit solchen Bemerkungen verletzen?

Ich bin mit mir, meiner Familie und meinem Leben im reinen.
Natürlich ärgert mich so ein Kommentar, aber er perlt generell an mir ab.

Es gibt aber auch Menschen, denen das nicht so geht.
Die vielleicht weniger Selbstvertrauen haben, gestresst, verletzt oder vielleicht auch gerade an Problemen knabbern.

Was macht das mit denen? Schon mal darüber nachgedacht?

Bitte liebe Mitmenschen, geht das auch mit ein wenig mehr Toleranz?

Miteinander. Füreinander.

Leider können wir diese Menschen nicht ändern. Aber wir selbst können es besser machen!
Wir können Großfamilien offen entgegentreten. Wir können kinderlose ohne Vorbehalt sehen.
Wir können Raum für Schnullerkinder und Krippenkinder, Einzelkinder und „Working Moms“ schaffen, ohne zu verurteilen.

Ich kann das.
Du kannst das.
Wir werden unseren Kindern diese Toleranz mit auf den Weg geben!

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Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
kleinen Wirbelwindes und Gründerin
von Moms 4 Moms. Meine Mission ist 
es Mütter miteinander zu verbinden,
frei nach dem Motto: „Gemeinsam, 
statt einsam“

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