Lara Michaelis: Vertraut darauf, dass ihr stets das Richtige tut und euren ganz eigenen Weg gehen dürft

Im heutigen Mom-Portrait ist die wunderbare Lara Michaelis.

Lara durfte ich durch ihre Schwester Lena Kampfhofer kennenlernen, die sich bereits für meine Mom-Portrait-Reihe interviewen lassen hat. Das Besondere an Lara ist, dass sie erst im Februar 2024 zum ersten Mal Mama geworden ist und ich somit eine ganz frischgebackene Mutter interviewen durfte.

Lies selbst, wie sie die Veränderung von Frau zur Mutter erlebt hat und wie sich ihre Sicht auf das Thema Mutterschaft verändert hat.

Wer bist du, wie lebst du und wie viele Kinder hast du?

Hallo, ich bin Lara und komme aus dem Kreis Schaumburg zwischen Hannover und Minden. Hier lebe ich gemeinsam mit meinem Mann, drei Pferden, zwei Hunden und zwei Katzen am Stadtrand, mit viel Grün um uns herum. Ursprünglich komme ich aus Hannover, doch nach der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin wollte ich unbedingt mein Pferd auf dem eigenen Grundstück stehen haben und habe mich auf die Suche nach dem passenden Haus mit Garten gemacht.

Mit Mitte zwanzig habe ich mir dann also meinen lang ersehnten Traum erfüllt und habe mir ein Haus im Schaumburger Land gekauft. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nur ein kleines Pferd – die Anzahl der tierischen Bewohner ist aber schnell gewachsen. Nach sechs Jahren, die ich alleine in dem Haus gewohnt habe, habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt. Unsere Tochter ist nun knapp fünf Monate alt und macht unser Leben auf unserem kleinen Ponyhof perfekt.

Du bist ja vor ein paar Monaten frisch Mama geworden. Wenn du an den Start deiner Mutterschaft zurückdenkst, wie ging es dir damit?

Ich habe schon immer einen großen Kinderwunsch in mir getragen und wollte immer eine ganz perfekte Mutter werden, die jegliche Bedürfnisse erfüllen kann und sich die Ruhe und Zeit nimmt, die ein Kind braucht.

Als meine Tochter geboren wurde, kamen sehr viele verschiedene Emotionen in mir hoch. Zum einen wollte ich ganz nah an meinem Kind sein und ihr die Nähe und Geborgenheit geben, die sie brauchte und zu anderen war da aber noch der Teil in mir, der die letzten 20 Jahre dafür gekämpft hat frei und unabhängig zu leben.

Und so kam ich ganz plötzlich in ziemlich große innere Konflikte. Denn mit der Geburt meiner Tochter war ich plötzlich weder frei noch unabhängig. Ganz im Gegenteil; plötzlich lebte ich völlig fremdbestimmt nach den Bedürfnissen eines anderen Menschen und frei war ich ganz und gar nicht mehr. Nicht mal mehr das Spazieren gehen mit den Hunden war möglich, ganz zu schweigen davon, mal eben zu den Pferden zu gehen, die ja gerade mal 50 Meter von der Hauswand entfernt im Garten stehen. Innerlich brach für mich eine kleine Welt zusammen.

Mit der Geburt ihrer Tochter veränderte sich so Einiges in Lara’s eigenem Leben. Heute hat sie jedoch ihren ganz persönlichen Weg gefunden.

Was hat sich bei dir seitdem persönlich verändert?

Die Erwartungen an mich selbst und die Vorstellung, wie sich der Tag mit Kind gestalten soll, entsprach in der ersten Zeit einfach nicht, dem, was realisierbar ist.

Ich habe angefangen, meinen Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge zu legen und meine Prioritäten neu gesetzt. Das war am Anfang gar nicht so leicht. Ich habe mich immer mehr darin geübt, die Erwartungen an mich selber loszulassen. Anstatt daran zu denken, was ich alles schaffen könnte, in der Zeit, in der ich im Bett liege, mich ausruhe und mein Kind stille, daran zu denken, dass das einzig wichtig gerade ist, einem kleinen Menschen die Bedürfnisse zu erfüllen, die es gerade hat.

Ich habe mir immer wieder bewusst gemacht, dass ich gerade das Fundament baue für das Leben meiner Tochter und je stärker das Fundament mit Geborgenheit, Zeit, Ruhe und Liebe gefüllt ist, desto mehr kann sie diese Bedürfnisse später als heranwachsende fühlen und weitergeben.

Ich kann mein Muttersein jetzt sehr genießen und das im außen geschehene immer mehr zu weniger Priorität für mich werden lassen. Dadurch bin ich viel präsenter im Umgang mit meinem Kind und kann mich wieder mehr auf meine eigenen Bedürfnisse und die meiner Tochter fokussieren.

Hat sich deine Sicht auf das Thema Mutterschaft mit der Geburt deines Kindes verändert? Wenn ja, wie?

Definitiv ja.

Für mich gab es früher immer einen roten Faden, den ich mir in meinem Kopf zurechtgelegt hatte, für die Zeit, wenn ich Mutter bin. Zum Beispiel wollte ich einen festen Tagesrhythmus vorleben, digitale Medien aus meinem Alltag streichen, das Handy tagsüber ausgeschaltet lassen.

Auch wenn ich vieles davon doch umsetzen kann, habe ich gemerkt, dass einfach andere Sachen so viel wichtiger sind. Jetzt gehe ich viel mehr Kompromisse ein und wäge ab, was sich in diesem Moment richtig anfühlt und ich mir das Leben und den Alltag mit meiner Tochter sowohl einfach als auch schön gestalte. Und dazu gehört dann eben auch, dass der Staubsauger dann vielleicht doch mal eben stehen bleibt, der Haushalt völlig chaotisch ist und sich die Wäsche stapelt.

Lara hat gelernt, sich und ihre Tochter zur Priorität im Leben zu machen und genießt dadurch ihre Mutterschaft umso mehr.

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Mama-Alltag und wie gehst du damit um?

Meine Herausforderung liegt immer noch darin, mir jeden Tag bewusst zu werden, dass es nicht um höher, schneller, weiter geht, sondern um weniger, langsamer und dafür achtsamer. Einfach immer wieder Pausen für mich einbauen, Atemtechniken und Yoga zur Entspannung in den Alltag integrieren. Das ist meine Herausforderung. Am Anfang fiel es mir sehr schwer, aber mittlerweile ist es ganz leicht geworden.

Welche 3 Tipps würdest du anderen frisch gewordenen Mamas an die Hand geben?

Macht euch selbst und euer Kind zur Priorität Nummer eins.

Wenn es euch selbst gut geht, könnt ihr gut für jemanden anderen sorgen. Übt euch darin, auf euer Herz zu hören, auf eure Intuition. Niemand anderes hat eine so starke Verbindung und ein so feines Gespür für dieses zarte Wesen, als eine Mutter. Ratschläge und Tipps sind gut, aber manchmal eben auch einfach fehl am Platz. Oder nicht das richtige für euch. Setzt klare, aber freundliche Grenzen. Spürt in euch hinein und schaut, ob es sich gut anfühlt. Und wenn nicht- dann sagt Nein und steht für euch selbst ein. Ein Nein zu anderen ist, wie es so schön heißt, oftmals ein Ja zu sich selbst. Vertraut darauf, dass ihr stets das Richtige tut und euren ganz eigenen Weg gehen dürft.

Meine drei Tipps sind also:

  1. Spüre in dich hinein und tue das, was sich für dich und dein Kind gut anfühlt
  2. Setze Grenzen. Klare, deutliche, aber stets freundliche Grenzen und übe dich darin nein zu sagen
  3. Vertraue dir und deinem Kind und geht euren eigenen Weg. Nur ihr beide wisst, was ihr wirklich braucht

Vielen lieben Dank Lara für deine ehrlichen Worte und den Einblick in den Start deiner Mutterschaft.

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Ich bin Jenny, seit 2020 Mama eines
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